Diese zehn guten Dinge sind im Herbst 2025 passiert
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- 05. Dezember 2025
Vom E-Auto-Boom bis zu neuen Gesetzen für mehr Gleichberechtigung, fairere Arbeitsplätze und sichere KI: Im Herbst 2025 ist weltweit viel passiert, das Hoffnung macht. Wir haben die zehn besten Nachrichten zusammengestellt.
Zwischen den immer dunkler und frostiger werdenden Tagen übersehen wir manchmal, dass es trotz allem viele Lichtblicke gibt. Viele gute Nachrichten werden dabei von negativen Schlagzeilen verdrängt. Genau deshalb haben wir zehn Dinge aus diesem Herbst für euch gesammelt, die Mut machen, Hoffnung schenken und zeigen, dass positive Veränderung möglich ist.
1. Bye, bye Verbrenner? Elektroautos erreichen Höchststand
Noch nie wurden weltweit so viele Elektroautos verkauft wie im dritten Quartal 2025. In den 40 wichtigsten Absatzmärkten liegt ihr Anteil inzwischen bei fast 21 Prozent. Das ist ein echter Meilenstein der Verkehrswende. Eine Analyse von PwC zeigt außerdem: Der Markt wächst dynamisch, die Verkaufszahlen reiner E-Autos legten im Jahresvergleich um ein Drittel zu. Expert:innen gehen davon aus, dass Verbrennungsmotoren in zehn Jahren nur noch Nischenmodelle sein werden. Für junge Menschen heißt das: Die Zukunft der Mobilität wird sauberer, leiser und klimafreundlicher.
2. Preis für Gleichberechtigung: Diese Ost-Stadt macht gerade alles richtig
Magdeburg hat 2025 den Gender Award gewonnen und überrascht damit viele, die die Stadt nicht unbedingt als Vorreiterin für Gleichstellung auf dem Schirm hatten. Magdeburg arbeitet seit Jahren an Chancengerechtigkeit: mit Gleichstellungsplänen, Beteiligungsformaten und vielen kleinen Maßnahmen, die direkt im Alltag ankommen. Selbst im konservativen Umfeld bleibt die Stadt standhaft und zeigt, dass Engagement für Gleichberechtigung auch dort möglich ist. Besonders sichtbar wird das auch im Alltag bei Aktionen wie Info-Botschaften auf Brötchentüten oder Straßen, die nach Sportlerinnen benannt sind. Magdeburg zeigt, wie Veränderung entsteht, wenn Kommunen konsequent dranbleiben.
3. Ein Gesetz für mehr Grün: Berlin setzt auf 1 Million Stadtbäume
Berlin hat ein neues Baumgesetz verabschiedet. Bis 2040 sollen eine Million gesunde Straßenbäume in der Hauptstadt stehen. Der Verein Baumentscheid e. V. hat das Projekt angestoßen und damit einen echten politischen Prozess in Gang gesetzt. Für Berlin ist das mehr als Symbolpolitik: Bäume senken die Temperatur in Hitzevierteln messbar, filtern Feinstaub und machen Straßen lebenswerter. Ab 2027 dürfen sogar Bürger:innen gemeinsam mit Fachbetrieben selbst pflanzen. Trotz Kritik an den hohen Kosten zeigt das Gesetz, wie Städte aktiv gegen die Klimakrise arbeiten können.
4. Neue Studie: Warum Gehen das Gehirn länger fit halten kann
Eine neue Studie in Nature Medicine bringt Hoffnung in die Alzheimerforschung: Schon 3.000 Schritte am Tag können den Verlauf der Krankheit verlangsamen. Selbst dann, wenn bereits erste Veränderungen im Gehirn sichtbar sind. Zwischen 5.000 und 7.500 Schritten verstärkt sich der Effekt noch einmal deutlich. Forschende erklären, dass Bewegung nicht nur das Herz stärkt, sondern auch Orientierung, Navigation und Interaktion trainiert, also kognitive Fähigkeiten, die das Gehirn schützen. Für viele Betroffene könnte das den geistigen Abbau um mehrere Jahre verzögern. Bewegung bleibt damit eines der wirksamsten, sichersten und zugänglichsten Mittel zur Prävention.
5. „Nur Ja heißt Ja“
Frankreich hat sein Sexualstrafrecht reformiert und setzt künftig auf das Prinzip „Nur Ja heißt Ja“. Damit gilt jede sexuelle Handlung ohne aktive, freie und eindeutige Zustimmung als Vergewaltigung. Ein Auslöser war der Prozess im aktuellen Missbrauchsfall um Giséle Pelicot, nachdem viele Franzos:innen Reformen forderten. Die Reform ist eine Reaktion auf mehrere aufsehenerregenden Prozesse, in denen Täter:innen behaupteten, eine „indirekte Zustimmung“ sei ausreichend gewesen. Mit der Zustimmung des Senats ist das Gesetz nun offiziell verabschiedet. Frankreich schließt sich damit Ländern wie Spanien und Schweden an und stärkt die Rechte von Menschen, die sexualisierte Gewalt erleben.
6. Arbeit soll sich lohnen: Mindestlohn steigt 2026 weiter an
Das Bundeskabinett hat beschlossen, den Mindestlohn in zwei Stufen erneut anzuheben: ab Januar 2025 auf 13,90 Euro und ein Jahr später auf 14,60 Euro. Rund 6,6 Millionen Menschen profitieren davon – besonders viele Frauen und Beschäftigte in Ostdeutschland. Frauen sind nämlich nicht nur bei den Gehältern strukturell benachteiligt, sondern werden oft auch bei den Zusatzleistungen finanziell schlechter gestellt. Die Bundesregierung folgt damit der Empfehlung der Mindestlohnkommission, die alle zwei Jahre neu verhandelt. Trotz Kritik an den steigenden Kosten für Unternehmen ist der Schritt ein wichtiges Signal: Arbeit im unteren Lohnsegment wird damit spürbar besser entlohnt.
7. Mehr Essen, mehr Energie zum Lernen
Weltweit bekommen inzwischen 466 Millionen Kinder täglich eine Schulmahlzeit. Das sind so viele wie noch nie. Seit 2020 ist die Zahl um ganze 20 Prozent gestiegen, besonders in Ländern, in denen Armut und Hunger den Schulalltag erschweren. Programme in Staaten wie Äthiopien und Ruanda zeigen, wie stark eine regelmäßige Mahlzeit die Konzentration, Gesundheit und Lernchancen verbessert. Für viele Kinder bedeutet das nicht nur Essen, sondern auch die Sicherheit, zur Schule gehen und wirklich etwas lernen zu können. Der neue Rekord zeigt: Investitionen in Schulmahlzeiten wirken und verändern Zukunftsperspektiven direkt und spürbar.
In einem zwölfseitigen Policy Brief hat sich die Bertelsmann Stiftung die Frage gestellt, wie jedes Kind in der schulischen Ganztagsbetreuung ein gesundes Mittagessen erhalten kann. Der Brief macht deutlich, dass regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch die Lern- und Konzentrationsfähigkeit verbessern und langfristig zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen.
8. Solarstrom ist die günstigste Energiequelle
Solarenergie ist weltweit zur günstigsten Möglichkeit geworden, Strom zu produzieren. Eine neue Studie zeigt, dass die Preise in den sonnigsten Ländern auf nur noch 2 Cent pro Kilowattstunde gefallen sind. Aber auch in Ländern wie Großbritannien schlägt Solarenergie inzwischen die Produktionskosten fossiler Energien. Seit 2020 hat sich die globale Solarkapazität sogar verdoppelt und liegt jetzt bei über 1,5 Terawatt (TW). Die größte Herausforderung bleibt nun, die enorme Menge an sauberem Strom in moderne Netze zu integrieren. Doch die Richtung stimmt: Solarenergie wird zur stärksten Treiberin der weltweiten Energiewende.
9. Erstes US-Gesetz für sichere KI
Kalifornien hat als erster US-Bundesstaat verbindliche Regeln für den Umgang mit KI-Chatbots beschlossen. Ein starkes Zeichen für den Schutz junger Nutzer:innen. Das neue Gesetz verpflichtet Betreibende dazu, das Alter ihrer User zu überprüfen, regelmäßig einzublenden, dass es sich um eine Maschine handelt, und Maßnahmen zur Suizidprävention zu integrieren. Auslöser waren mehrere tragische Fälle, in denen Jugendliche intensive Beziehungen zu Chatbots aufgebaut hatten und dadurch in gefährliche Situationen gerieten oder sich sogar das Leben nahmen. Gouverneur Gavin Newsom widersetzt sich mit seinem Schritt dem Druck aus Washington, das staatliche Regelungen eigentlich verhindern wollte. Die Botschaft ist klar: KI kann viel, aber sie braucht Grenzen, wenn es um die Sicherheit junger Menschen geht.
10. Fairer Start ins Berufsleben
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass jungen Menschen bei der Ausbildungssuche vor allem ein gutes Betriebsklima, klare Informationen zum Bewerbungsprozess, echte Perspektiven nach der Ausbildung sowie eine angemessene Vergütung wichtig sind.
Den finanziellen Aspekt geht die Bundesregierung nun an. Wer 2026 eine Ausbildung startet, bekommt künftig mehr Geld: Die Mindestvergütung im ersten Lehrjahr steigt auf 724 Euro im Monat. Auch die weiteren Ausbildungsjahre werden spürbar angehoben. Bis zu 1.014 Euro Mindestvergütung im vierten Jahr. Damit sollen junge Menschen besser finanziell abgesichert sein, gerade in einer Zeit, in der Mieten und Lebenshaltungskosten weiter steigen. Der Azubi-Mindestlohn wird jedes Jahr angepasst und orientiert sich am realen Lohnzuwachs in den Betrieben. Für viele junge Menschen bedeutet das: ein fairerer Einstieg ins Berufsleben und etwas weniger finanzieller Stress in einer ohnehin fordernden Phase.
Wir sind überzeugt: Gute Nachrichten verdienen mehr Sichtbarkeit. Darum sammeln wir bei change regelmäßig Entwicklungen, die zeigen, dass Fortschritt möglich ist. Wenn du Lust auf noch mehr inspirierende, überraschende oder tiefere Einblicke hast, lohnt sich auch ein Blick in die Blogs der Bertelsmann Stiftung.




