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Fünf Tipps für die Finanzierung von Ausbildung und Studium

Zwei Personen sitzen an einem Tisch vor einem Fenster. Beide sind im Gespräch und schauen auf ein Notizbuch, welches auf dem Tisch vor ihnen liegt. DisobeyArt - stock.adobe.com

So finanzierst du Ausbildung und Studium

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  • 8. Februar 2024

Du weißt, wie es nach der Schule weitergehen soll, aber noch nicht genau, wie du deine Traumausbildung finanzieren sollst? Auf change erfährst du, mit welchen finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten du dein Studium oder deine Ausbildung planen kannst.

Die Auswahl an Ausbildungs- und Studienplätzen ist riesig. Doch wenn man sich endlich entschieden hat, gibt es oft noch einen großen Haken: die Finanzierung. Ausziehen oder zu Hause wohnen bleiben? In die Stadt mit hohen Mieten oder aufs Land mit einem kleinen Auto? Das alles kostet viel Geld. Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, die dir finanziell helfen können, deinen Traum von der Zukunft zu verwirklichen.

1. Unterhaltspflicht: Eltern müssen Ausbildung finanzieren

Für deine erste Ausbildung sind deine Eltern unterhaltspflichtig. Die Finanzierung der Ausbildung eines Kindes hat sogar Vorrang vor der Rückzahlung eines Immobilienkredits oder der Altersvorsorge. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie zum Beispiel den Selbstbehalt, der derzeit bei 1.370 Euro für Erwerbstätige und 1.120 Euro für Nichterwerbstätige liegt. Die Höhe des Unterhaltsanspruchs ist in der sogenannten Düsseldorfer Tabelle geregelt. Die Höhe richtet sich nach dem Nettoeinkommen deiner Eltern: Je mehr sie zur Verfügung haben, desto höher ist dein Anspruch. Einkünfte wie Kindergeld, BAföG oder eine Ausbildungsvergütung verringern den Unterhalt.
 

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2. (Weiterbildungs-) Stipendium: Nicht nur für Hochbegabte

Du dachtest, nur die Klassenbesten bekommen ein Stipendium? Das stimmt nicht. Viele Stipendien richten sich nicht (nur) nach deinem Notendurchschnitt. Deine Fachrichtung, freiwilliges Engagement oder ein Ehrenamt können großen Einfluss auf die Vergabe eines Stipendiums haben. Viele Unternehmen und Gewerkschaften, aber auch Kirchen oder Parteien vergeben Stipendien, um eine Ausbildung oder ein Studium zu finanzieren. Wenn du bereits eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast und dich für ein weiterführendes Studium entscheidest, kannst du dich für ein sogenanntes Weiterbildungsstipendium bewerben. Das Bundesbildungsministerium (BMBF) fördert junge Menschen mit bis zu 8.700 Euro, verteilt auf drei Förderjahre.

Teste dein Wissen:

Wie hoch waren die öffentlichen Bildungsausgaben im Jahr 2022? (in Milliarden Euro)

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3. Zuschuss zur Miete: Wohngeld

Du möchtest umziehen oder wohnst bereits in einer eigenen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft? Dann hast du unter Umständen Anspruch auf Wohngeld. Der Anspruch beziehungsweise die Höhe des staatlichen Mietzuschusses hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: der Anzahl der Personen, die in der Wohnung oder dem Zimmer leben, der Höhe deines Gesamteinkommens und der Höhe deiner Miete. Einen Antrag auf Wohngeld kannst du bei deiner zuständigen Wohngeldstelle stellen. Deine zuständige Wohngeldbehörde findest du online über alle gängigen Suchmaschinen.
 

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4. Geld für Azubis: Berufsausbildungsbeihilfe

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit für Auszubildende bietet die Bundesagentur für Arbeit mit der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Die BAB unterstützt Personen, die eine duale Erstausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder eine schulische Ausbildung im Pflegebereich absolvieren. Den Antrag auf BAB kannst du online stellen, dort erfährst du auch, welche weiteren Voraussetzungen du erfüllen musst.
 


5. Studienkredite, Darlehen und Bildungsfonds

Wer keinen Anspruch auf BAföG und Co. hat, aber trotzdem Geld für die Ausbildung braucht, kann sich nach Krediten oder Darlehen umsehen. Sie versprechen einkommensunabhängige, unkomplizierte und schnelle Unterstützung. Doch wer sich dafür entscheidet, sollte unbedingt auch das Kleingedruckte lesen. Neben den Kosten, die eine solche Finanzierung mit sich bringt, solltest du unbedingt auf die Laufzeit und die Rückzahlungsfristen achten. Besonders beliebt ist das Bildungskreditprogramm der Bundesregierung, über das du dich hier informieren kannst.

Vielen Jugendlichen fällt es schwer, sich nach der Schule für ein Studium oder eine Ausbildung zu entscheiden – das liegt nicht nur an finanziellen Hürden. In diesem Faktencheck des CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der Bertelsmann Stiftung erfährst du mehr.