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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Hilfe für die Ukraine: So kannst du selbst aktiv werden

Eine Hauseingang in Kiev, gestrichen in den Ukrainischen Nationalfarben. Marjan Blan - unsplash.com/license

So kannst du den Menschen aus der Ukraine jetzt helfen

  • Marjan Blan - unsplash.com/license
  • 18. März 2022

Wir alle kennen das Gefühl der Machtlosigkeit, das sich einstellt, wenn wir die schrecklichen Bilder dieses Krieges sehen. Doch wir alle können auch etwas für die Menschen tun, die betroffen sind.

Viele Menschen aus der Ukraine wissen nicht, wie und wo ihr Leben weitergehen soll. Städte und Dörfer sind vom Krieg zerstört, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Was kannst du tun, um den Ukrainer:innen zu helfen? change hat fünf Ideen.

1. Zimmer frei? Wohnraum für Geflüchtete wird derzeit dringend gesucht

Wer Wohnraum zur Verfügung stellen will, kann sich zum Beispiel beim Arbeiter-Samariter-Bund oder bei Wunderflats registrieren. Auch einzelne Kommunen bieten Börsen zur Wohnraumvermittlung für ukrainische Flüchtlinge an. Bevor du jemanden bei dir aufnimmst, solltest du dir allerdings im Klaren darüber sein, dass du die Menschen unter Umständen auch mitverpflegen musst und sie im Alltag etwa bei Amtsgängen, Arbeitssuche und Arztbesuchen unterstützen solltest. Auch einfach nur das Sofa zu räumen reicht nicht aus, du solltest mindestens ein ganzes Zimmer mir Privatsphäre anbieten können.
 


2. Spenden für die Ukraine: Was wird gebraucht und wie spende ich richtig?

Geldspenden sind im Allgemeinen hilfreicher als Sachspenden. Denn mit Geldspenden kann das gekauft werden, was wirklich gebraucht wird. Viele Hilfsorganisationen nehmen derzeit keine Sachspenden mehr an oder veröffentlichen Listen mit Dingen, die konkret gebraucht werden, wie Medikamente oder Hygieneartikel. Besonders von Kleiderspenden solltest du absehen – diese werden kaum gebraucht. Wenn du Geld spenden willst, suche dir am besten eine Organisation auf der Website des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) heraus. Das DZI ist eine Art TÜV für Spendenaktionen. So kannst du sichergehen, dass deine Spende auch wirklich ankommt.
 


3. Zeige deine Solidarität mit der Ukraine online und offline 

Solidarität zu zeigen, gibt dir und anderen Kraft. Deine Solidarität kann praktisch sein: Wenn du Ukrainisch oder Russisch sprichst, kannst du Geflüchteten mit Dolmetschen helfen. Auch wenn du keine dieser Sprachen beherrschst, ist deine Hilfe an den Ankunftsorten der Geflüchteten häufig gern gesehen. Informiere dich jedoch vorher, beispielsweise auf der Website deiner Kommune, ob derzeit Freiwillige gebraucht werden. Du kannst deine Solidarität auch zusammen mit anderen ausdrücken, indem du auf Kundgebungen oder Demonstrationen gehst. Auch online kannst du deine Solidarität zeigen, indem du Spendenaufrufe seriöser Organisationen teilst, praktische Tipps weitergibst oder einfach ein Zeichen für den Frieden setzt. Dabei solltest du unbedingt Punkt 4 beachten:

4. Informiert bleiben und Fake News entlarven

Vor allem in den sozialen Medien ist es schwierig, die Echtheit von Bildern und Videos einzuschätzen. Es kursieren etliche Fake News, die besonders von russischer Seite verbreitet werden. Informiere dich deshalb am besten nicht ausschließlich über Social Media, sondern auch über seriöse Nachrichtenplattformen. Aktuelle Analysen, Einordnungen und Bewertungen von Expert:innen zum Ukraine-Krieg stellt dir auch die Bertelsmann Stiftung auf ihrer Ukraine-Themenseite zur Verfügung. Falls du mit Kindern zu tun hast und ihnen das Geschehen erklären musst, helfen dir Tipps der Tagesschau und des WDR.

Wo auch immer du dich informierst: Es ist wichtig, dass du dich vom Geschehen nicht komplett vereinnahmen lässt. Dauerstress und Angst machen auf lange Sicht krank. Daher raten Medienforscher:innen, Nachrichten nicht im Dauerstrom zu konsumieren, sondern gezielt Zeitfenster zu schaffen, in denen man sich informiert. Womit wir bei Punkt 5 wären:

5. Auch die eigene psychische Gesundheit nicht vergessen

Seien wir einmal ehrlich: Es ist alles ganz schön viel. Es ist normal, dass dich die weltpolitische Lage überfordert. Und es ist normal, wenn du Ängste und Sorgen hast. Niemand macht dir einen Vorwurf, wenn du Abstand vom Geschehen brauchst. Im Gegenteil, gerade jetzt kommt es drauf an, auf deine eigene psychische Gesundheit zu achten. Nimm dir Zeit, um dich mit Freund:innen zu treffen, ohne ständig über Kriege und Krisen zu sprechen. Oder schau deine Lieblingsserie anstatt die x-te Nachrichtensendung des Tages. Wenn dich Ängste plagen, rede darüber. Andersherum solltest du nur Gesprächsangebote an andere machen, wenn du dich dazu psychisch in der Lage fühlst. Wenn du dir Zeit für dich nimmst und deine Balance findest, fällt es auch leichter, für andere da zu sein.

Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für Frieden, Freiheit und Demokratie ein. Ihre Expert:innen geben auch in dieser schwierigen Zeit Orientierung.