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Weltglückstag: Auch in Krisenzeiten glücklich sein?

Ein großer Smiley-Luftballon verdeckt das Gesicht einer Person, die vor einer bunt bemalten Wand steht Lidya Nada – unsplash.com/license

Weltglückstag: Auch in Krisenzeiten glücklich sein?

  • Lidya Nada – unsplash.com/license
  • 05. März 2021 | aktualisiert: 27. Januar 2023

Eine Krise folgt der nächsten. Wie kann man da noch glücklich sein? Die Antwort darauf ist vielschichtig. change hat anlässlich des Weltglückstags nachgeforscht.

Alle wollen glücklich sein. In einem Land gibt es sogar ein Glücksministerium. Und es gibt den Weltglückstag am 20. März. Worum geht’s bei dem genau?

Weltglückstag: Glücklichsein als globales Menschenrecht

Seit 2013 wird der Weltglückstag jedes Jahr am 20. März gefeiert. Er soll daran erinnern, dass jeder Mensch ein gesundes und glückliches Leben verdient und dass persönliches Wohlergehen und Glück wichtiger sind als materielle Ziele.
 

Drei Schilder mit den Sprüchen "Don't give up","You are not alone" und "You matter" vor ein paar Büschen.

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Was ist Glück eigentlich?

Was macht uns wirklich glücklich? Wie finden wir Sinn und Erfüllung im Leben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Positive Psychologie. Laut ihr definiert sich Glück über das subjektive Wohlbefinden – also wie häufig man positive und wie selten negative Gefühle empfindet – und die eigene Lebenszufriedenheit.

Machen uns Krisen unglücklich?

Negative Gefühle spüren wir in Krisenzeiten häufiger. Die Ursachen können wir nicht immer selbst beseitigen – schlechte Stimmungen gehören also zum Leben einfach dazu. Die Kunst liege allerdings darin, diese Stimmungen zu überwinden, so die schwedische Glücksforscherin Maike van der Bloom: „Es geht nicht darum, was dir widerfährt, sondern wie du damit umgehst.” Van der Bloom setzt an schlechten Tagen persönlich auf soziales Engagement: „Wenn man etwas für andere Menschen tut, ist das bedeutungsvoll. Man sieht einen Sinn in der Krise, das ist ein wichtiger Glücksfaktor.“
 

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Diese Faktoren sind besonders wichtig, um glücklich zu sein

In der Glücksforschung besteht der Konsens, dass manche Faktoren besonders wichtig für die Lebenszufriedenheit sind. Enge menschliche Beziehungen mit Freund:innen und Partner:innen gehören zu den wichtigsten. Aber auch weniger Arbeit, mehr Sport und Meditation sowie eine gute Gesundheit und Abwechslung im Alltag können uns glücklicher machen.
 

Schriftstellerin und Journalistin Wlada Kolosowa

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Nachhaltige Entwicklung bedingt Glücklichsein

Die UNO hat im Jahr 2015 die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) eingeführt. Die SDGs zielen unter anderem darauf ab, Armut zu beenden, die Ungleichheit zu verringern und unseren Planeten zu schützen – drei Schlüsselfaktoren auf dem Weg zum Glück. Die 17 Ziele können in drei Harmonien aufgeteilt werden: menschliche, ökologische und geistige Harmonie.
 


Der „World Happiness Report“ misst das Glück in 156 Ländern

Glück ist also ein erklärtes Ziel der internationalen Staatengemeinschaft, aber wie misst man es überhaupt? Der „World Happiness Report“ bewertet jedes Jahr das Glück in 156 Ländern. Die Forscher:innen dahinter untersuchen Faktoren wie Wohlstand, Gesundheit, Freiheit, Korruption und Lebenserwartung. 2022 war Finnland diesem Report zufolge wieder einmal das glücklichste Land der Welt. Deutschland ist übrigens auf Platz 14 gelandet. Auch nicht schlecht!
 

Jemand hat „So cold“ im Schnee geschrieben auf der Windschutzscheibe von einem finnischen Bus.

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Bruttonationalglück und Glücksministerium in Bhutan

Ein Land, das Glück buchstäblich auf die Agenda gesetzt hat, ist Bhutan: Hier wurde das Glück der Menschen zum Staatsziel erklärt und ein Glücksministerium gegründet. Für Bhutan ist die Zufriedenheit der Bevölkerung eher ein Maß für politisches Handeln als ein wachstumsorientiertes Wirtschaftsmodell – man spricht hier von Bruttonationalglück statt Bruttosozialprodukt. Die Resolution zum Weltglückstag wurde folgerichtig von Bhutan initiiert.

Wie wird die Welt 2030 aussehen? Das Projekt „Sustainable Development Goals Index“ der Bertelsmann Stiftung zeigt, wo die Staatengemeinschaft bei der Umsetzung der „Agenda 2030“ steht, welche die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zur Grundlage hat.