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Positive Nachrichten: Sieben gute Dinge, die im Herbst 2020 passiert sind

Hoffnungsvoll ausgestreckte Hand im Herbstwald Ricardo Aguilera - unsplash.com/license

Sieben gute Dinge, die im Herbst 2020 passiert sind

  • Ricardo Aguilera - unsplash.com/license
  • 03. Dezember 2020

Kaum noch ein Blatt an den Bäumen und morgens Frost auf dem Fahrradsattel: Wir merken, der Herbst ist vorbei. Monate mit hohen Neuinfektionsraten liegen hinter uns. Obwohl wir die bunte Jahreszeit wohl lieber anders verbracht hätten, gibt es auch Positives aus den letzten Monaten zu berichten. change hat für euch sieben gute Nachrichten aus dem Nachsommer parat.

Das viele Zuhausesitzen kann etwas mürrisch machen. Mit diesen Nachrichten schaut ihr hoffnungsvoller in Richtung 2021. So hat beispielsweise die Demokratie gleich doppelt Stärke bewiesen, der Kampf gegen Kinderarmut nimmt Fahrt auf und der Mond ist anscheinend feuchter, als wir dachten.

1. Australien kündigt die größte Solaranlage der Welt an

Auch wenn das Ozonloch sich langsam schließt, kommt in Australien noch genügend Licht an. Das weltweit größte Solarprojekt, der „Australia-ASEAN Power Link“, findet auf dem Kontinent daher einen hervorragenden Standort. Auf einer Fläche von 12.000 Hektar sollen zehn Gigawatt Strom produziert werden. Aktuell werden in Australien 18,5 Gigawatt aus Solaranlagen gewonnen. Der Bau der Anlage ist für 2023 vorgesehen, 2026 soll dann auch Strom durch die Kabel fließen. Zusätzlich zum Solarpark sind auch die größte Solarbatterie und das längste Unterseekabel der Welt geplant. Mit Letzterem sollen drei Gigawatt Strom nach Singapur exportiert werden.

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2. Japan äußert Vorhaben, bis 2050 CO2-neutral zu werden

Laut Japans neuem Premierminister Yoshihide Suga soll Japan bis 2050 netto kein CO2 mehr ausstoßen. Damit zeigt sich die Landespolitik der drittgrößten Weltwirtschaft deutlich entschlossener beim Thema Umweltschutz als noch vor Kurzem. Zuvor hatte die Regierung angekündigt, den Ausstoß bis 2050 lediglich um 80 Prozent zu reduzieren. Laut Suga seien wir jedoch an einem Punkt angelangt, an dem der Übergang zu erneuerbaren Technologien auch wirtschaftlich sinnvoll sei.
 


3. Der Einfluss von Populist:innen in Deutschland sinkt

Dass wir uns manchmal mehr von Gefühlen leiten lassen als von Fakten, ist wohlbekannt. Auf politischer Ebene wird es aber sachlicher: Zuletzt waren nur 20,9 Prozent der deutschen Wähler:innen populistisch eingestellt, 2018 waren es noch 32,8 Prozent. Diese Zahlen kommen vom „Populismusbarometer“, einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann Stiftung und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung.
 


4. Wasser auf dem Mond bestätigt

Seit Oktober ist es offiziell: Es gibt Wasser auf dem Mond. Dieses Ergebnis brachten zwei Studien hervor, die in der Fachzeitschrift „Nature Astronomy“ veröffentlicht wurden. Wasser weist eine einzigartige Infrarotsignatur auf, die Forscher:innen nun durch ein Teleskop nachweisen konnten, das im Rumpf einer Boeing 747 eingebaut ist. Viele der schattigen Stellen des Mondes sind vermutlich feuchter, als bisher angenommen wurde. Diese neue Erkenntnis bietet eine wichtige Ressource für zukünftige Forschungsmissionen.
 


5. Die US-Wahl 2020: Sieg für Demokratie und Vielfalt

Die Wahl in den Vereinigten Staaten war ein voller Erfolg für die Demokratie. Ganze 66,4 Prozent der wahlberechtigten US-Bürger:innen haben ihre Stimme abgegeben. Einzig die Wahl im Jahr 1900 war noch repräsentativer: Damals lag die Beteiligung bei 73,7 Prozent. Die Wahl hat auch in Sachen Vielfalt Geschichte geschrieben: So wird mit Kamala Harris die erste schwarze Frau Vizepräsidentin, Sarah McBride wird die erste offene Transperson, die in den Senat gewählt wurde, und mit Madison Cawthorn zieht die jüngste Abgeordnete in den Kongress ein.
 


6. Assistenz-App für Demenzerkrankte: „Memory Haven“

Drei Teenager:innen aus Irland haben eine App entwickelt, die Demenzkranken Unterstützung bieten soll. „Memory Haven“ soll mit seiner einfachen Bedienoberfläche zum Beispiel den Notfallkontakt zu Angehörigen erleichtern. Die App bietet darüber hinaus einige besondere Features: Gesichtserkennung soll den Patient:innen dabei helfen, Familie und Freund:innen zu erkennen. Genauso erkennt das Programm die Stimmung des Gesichtsausdrucks und kann passende Musik abspielen, um die Nutzer:innen aufzuheitern. Ein interessanter Ansatz, fanden auch die Veranstalter:innen des Technologiewettbewerbs „Technovation Girls“. Sie zeichneten das Team unter 1.500 Einsendungen mit dem ersten Platz aus.

Hatice Schmidt und Matondo Castlo für #StopptKinderarmut

Hatice Schmidt und Matondo Castlo über eins der größten Probleme unserer Gesellschaft


7. Influencer:innen machen sich gegen Kinderarmut stark

Kaum ein Problem unserer Gesellschaft ist so tabu wie Kinderarmut – doch das ändert sich allmählich: Im Herbst wurde die Initiative #StopptKinderarmut der Bertelsmann Stiftung ins Leben gerufen. Personen des öffentlichen Lebens werden bestärkt, über ihr eigenes Aufwachsen in schwierigen Verhältnissen zu sprechen. Wir von change haben mit zwei Gesichtern der Initiative gesprochen. Hier findet ihr unser Interview mit YouTuberin Hatice Schmidt und Rapper Matondo Castlo.

Wie geht es weiter, wenn die Krise vorüber ist? Die Bertelsmann Stiftung sucht Antworten auf diese Frage. Welche gesellschaftliche Verantwortung übernehmen Firmen während der Pandemie? Das Projekt „Unternehmensverantwortung regional wirksam machen“ hat ihre Beobachtungen in einem Thesenpapier zusammengetragen.