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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Sieben gute Dinge, die im Sommer 2020 passiert sind

Freunde grillen abends auf dem Dach DisobeyArt – stock.adobe.com

Sieben gute Dinge, die im Sommer 2020 passiert sind

  • DisobeyArt – stock.adobe.com
  • 31. August 2020

Das große C überschattet den Sommer 2020: Die globale Corona-Pandemie hat unser Leben in allen Bereichen verändert. Doch durch die vielen Negativschlagzeilen übersehen wir allzu leicht, dass auch positive Dinge passieren. change hat sieben Entwicklungen für dich recherchiert, die in diesem Sommer richtig gut waren.

Milliarden neue Bäume, mehr Radler*innen auf Deutschlands Straßen und ein großer Schub fürs digitale Arbeiten – das sind nur einige Dinge, die uns diesen Sommer gute Laune gemacht haben. Und sonst? Hier kommen weitere positive Meldungen:

1. Schwebende Riesenballons bringen 4G nach Kenia

Seit dem 8. Juli können mehr Menschen in Kenia auf das Internet zugreifen. Smarte Helium-Ballons des „Project Loon" dienen als fliegende Funkmasten und schließen so Lücken in der Netzabdeckung. Das Projekt des Google-Mutterkonzerns Alphabet Inc. hat bereits 2017 Puerto Rico mit Telefondiensten versorgt, nachdem Hurrikan Maria die dortige Infrastruktur stark beschädigt hatte.
 


2. Arbeitslose in Pakistan kämpfen gegen den Klimawandel

Pakistan nutzt die Corona-Krise, um etwas gegen den Klimawandel zu tun. Während des Lockdowns finden viele Tagelöhner*innen und Hilfskräfte im Land keine Arbeit mehr. Deshalb hat die Regierung das Projekt „10 Billion Tree Tsunami“ wiederbelebt und über 60.000 Arbeitsplätze geschaffen. 2018 startete das Vorhaben mit dem Ziel, innerhalb von fünf Jahren zehn Milliarden Bäume zu pflanzen.

3. Vietnam verbietet den Handel mit Wildtieren

Nachdem die Corona-Pandemie erneut Hinweise dafür geliefert hat, dass Wildtiermärkte ein großes Risiko für die Übertragung von gefährlichen Krankheitserregern darstellen, wurde in Vietnam der Handel mit Wildtieren am 24. Juli offiziell verboten.
Betroffen sind Jagd, Einfuhr, Transport, Verkauf sowie Verzehr von Wildtierprodukten. Der Markt dafür war groß: 15 Prozent der Vietnames*innen haben im vergangenen Jahr selbst Wildtierprodukte erstanden oder kannten jemanden, der auf einem der Märkte eingekauft hatte.
 


4. Fahrrad-Boom in Deutschland

Gleich doppelt gesund: Fahrradfahren in der Corona-Zeit. Anfang des Sommers war das Interesse an einem neuen Fahrrad fast dreimal so hoch wie im Vorjahr. Eine gute Nachricht, da Covid-Radler*innen die Menschendichte in Bahnen und Bussen senken. Gleichzeitig helfen sie Fahrradhändler*innen, sich von den niedrigen Verkaufszahlen im März und April zu erholen. In vielen deutschen Großstädten wie Berlin und Hamburg sorgen außerdem Pop-up-Radwege für mehr Platz und Sicherheit.
 


5. KI-basierter Bluttest könnte Krebs-Diagnostik revolutionieren

Forscher*innen der University of California haben einen Bluttest entwickelt, der bei mehreren Krebsarten früher anschlägt als herkömmliche Verfahren. Bei 95 Prozent der Proband*innen, bei denen im Verlauf der Studie Krebs diagnostiziert wurde, konnten sie eindeutige Krebsmuster in Blutproben identifizieren – bis zu vier Jahre vor dem Ausbruch von Symptomen. Expert*innen haben den Verdacht, dass die hohe Erfolgsquote fehlerhaft sein könnte. Das Verfahren sei dennoch vielversprechend.

6. Corona-Krise macht unsere Arbeitswelt nachhaltig digitaler

Die Corona-Krise treibt die Digitalisierung der Arbeitswelt voran. Die Auswertung von Stellenausschreibungen zeigt deutlich, dass digitale Skills immer selbstverständlicher werden. Auch durch das Thema Homeoffice sind nachhaltige Veränderungen spürbar. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung glaubt die große Mehrheit der Befragten, dass sich Homeoffice und digitale Kommunikationstools auch nach der Krise im Arbeitsalltag halten werden. Der Trend gehe dabei in Richtung Vertrauenskultur: Arbeitnehmer*innen sollen zukünftig selbstständiger entscheiden, wann sie wo am besten arbeiten können. 87 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zu Hause ebenso viel oder sogar mehr arbeiten als im Büro.

Ein Mann liegt auf der Couch vor seinem Computer.

Homeoffice: Sieben Tipps, wie die Arbeit von zu Hause wirklich klappt


7. Lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wirkt

Dass die Europäische Zentralbank viel Geld in die Wirtschaft gepumpt hat, haben viele Expert*innen mit Skepsis betrachtet. Doch anscheinend zeigt die lockere Geldpolitik Erfolge, wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung herausfand. So konnten Wirtschaftsreformen in den Mitgliedsstaaten schneller umgesetzt werden, und die Preise in der Eurozone blieben stabil.

Wie kommen wir gut durch die Krise? Welche Chancen bietet sie uns? Die Bertelsmann Stiftung sucht Antworten auf diese Fragen. Was die Corona-Pandemie mit unserer Arbeitswelt anstellt, erforscht das Team des Projekts „Die Betriebliche Arbeitswelt in der Digitalisierung“.