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Neun Fakten über Montenegro, die du noch nicht kanntest

Blick von der Festung in der Stadt Kotor auf die Bucht, mit montenegrinischer Flagge
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Adventure Albania - unsplash.com

Diese neun Dinge wusstest du noch nicht über Montenegro

  • Adventure Albania - unsplash.com
  • 20. Juni 2025

Montenegro mag auf den ersten Blick wie ein unauffälliges kleines Land an der Adriaküste erscheinen, doch es hat einiges zu bieten. Wusstest du beispielsweise, dass das Land ein heimlicher Hollywoodstar ist? Hier erfährst du, wie es dazu kam.

Montenegro hat mehr zu bieten als traumhafte Küstenlandschaften und schroffe Bergwelten. Der kleine Balkanstaat ist erstaunlich robust und modern. So hat sich das Land bereits 2006 in seiner Verfassung zum ökologischen Staat erklärt. Mehr über Land und Leute erfährst du hier!

1. Kleines Land, große Power

Montenegro gehört zu den zehn kleinsten Ländern Europas. Es ist kleiner als Schleswig-Holstein und hat heute 625.000 Einwohner:innen. Doch trotz seiner geringen Größe blickt Montenegro auf eine erstaunliche Geschichte voller Widerstandskraft zurück. So war es der einzige Staat auf dem Balkan, der nie vollständig von den Osmanen besetzt wurde, die ab dem 14. Jahrhundert große Teile Südosteuropas erobert hatten. Dies ist laut den Einheimischen dem Lovćen zu verdanken, einem Bergmassiv, dass das Inland Montenegros vor den Eroberern schützte. Von diesem Bergmassiv hat das Land, das auf montenegrinisch Crna Gora heißt, übrigens auch seinen Namen, denn es gilt als „Schwarzer Berg“.
 

Katzen sind die heimlichen Herrscher:innen Kotors.


2. Hier haben die Katzen das Sagen

Die montenegrinische Stadt Kotor ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Sie liegt direkt an der Adriaküste und hat viele kulturelle Highlights wie historische Kirchen und Paläste zu bieten. Doch damit nicht genug: Kotor gilt auch als Weltstadt der Katzen. Tausende fellige Vierbeiner streunen durch die Gassen der Altstadt und erfreuen die Tourist:innen. Da sich die Katzen allerdings weitgehend ungehemmt vermehren, organisiert der Verein „Kotor Kitties“ seit einigen Jahren Kastrationen und Sterilisationen für sie.

3. Skadar-See: Der größte See auf dem Balkan

Der Skadar-See, der größte Süßwassersee des Balkans, erstreckt sich zwischen Montenegro und Albanien. Zu regenreichen Zeiten erreicht er eine Größe von bis zu 550 Quadratkilometern. Auf der montenegrinischen Seite steht er unter Naturschutz und beherbergt zahlreiche Arten. Eine tolle Gelegenheit für Naturliebhaber:innen, das kleine Balkanland auch abseits der touristischen Küstengegenden zu erkunden!
 


4. Einmal Jugoslawien und wieder zurück

Von 1945 bis zu deren Zerfall im Jahr 1992 gehörte Montenegro zur Föderativen Volksrepublik Jugoslawien. Nachdem Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Mazedonien 1992 aus der Volksrepublik ausgetreten waren, gründeten Montenegro und Serbien die Bundesrepublik Jugoslawien. Montenegro bildete daraufhin gemeinsam mit Serbien eine Kriegspartei im folgenden Balkankrieg. Aufgrund dieser Beteiligung wurde Montenegros Hauptstadt Podgorica 1999 unter anderem von der NATO bombardiert. 2006 trat Montenegro aus der Staatengemeinschaft mit Serbien aus, nachdem sich bei einem Votum mehr als die Hälfte der montenegrinischen Bevölkerung dafür ausgesprochen hatte.

5. Hier leben die größten Menschen der Welt

Die Montenegriner:innen sind im globalen Durchschnitt die größten Menschen der Welt: Männer sind hier durchschnittlich 183 Zentimeter groß. Das hat eine Studie aus dem Jahr 2022 ergeben. Damit überragen die Montenegriner sogar die niederländischen Männer, die mit durchschnittlichen 182 Zentimeter bis dahin als das körperlich größte Volk der Welt galten.

6. Stara Maslina: Der vielleicht älteste Olivenbaum der Welt

In der Stadt Bar, die landesweit als die „Olivenstadt“ Montenegros gilt, steht mit dem Stara Maslina auch der älteste Olivenbaum des Landes – manche gehen sogar davon aus, dass es sich um den ältesten der Welt handelt. Der rund 2.000 Jahre alte Olivenbaum trägt immer noch Früchte. Er ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel und kann gegen Gebühr besichtigt werden. Oliven-Expert:innen gehen allerdings davon aus, dass die Umbauten um den Baum herum möglicherweise auch Schaden angerichtet haben.
 

Eine Frau mit kleiner tschechischer Flagge in der Hand steht vor der Teynkirche in Prag

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7. Wie ökologisch ist Montenegro wirklich?

Seit Montenegro im Jahr 2006 von Serbien unabhängig wurde, definiert es sich in seiner Verfassung als ökologischer Rechtsstaat. Inwieweit dies in die Realität umgesetzt wird, ist allerdings fraglich. Wissenschaftler:innen und Umweltschützer:innen beklagen an vielen Orten, dass die Umweltzerstörung im Land seit Jahren zunimmt – verursacht durch Korruption und ungezügelten Tourismus.

8. Hollywood meets Montenegro

Auf der kleinen Insel Sveti Stefan im heutigen Montenegro, die nur über eine schmale Landbrücke mit dem Festland verbunden ist, haben schon einige Weltstars ihre Sommerferien verbracht. Marilyn Monroe, Sylvester Stallone oder Elisabeth Taylor sollen schon in einem Luxusrestort auf der Insel untergekommen sein. Aber das ist noch nicht alles: Montenegro hat gewissermaßen auch selbst in Hollywood Karriere gemacht, indem es als Kulisse für zahlreiche Filme diente: Brad Pitt soll in Kotor mit „The Dark Side of the Sun“ einen seiner ersten Filme gedreht haben. Auch Ralph Fiennes, Rachel Weisz und Adrien Brodie waren bereits für Filmdrehs in Montenegro zu Gast. Und schon in den 1960er Jahren wurden vor Ort die damals sehr beliebten Karl-May-Filme und eine Folge der Pippi Langstrumpf Filmreihe gedreht. Wer erinnert sich?

9. Ostrog-Kloster: Heiligtum der serbisch-orthodoxen Kirche

Das spektakulär in eine Felswand gebaute Kloster Ostrog ist eine der wichtigsten Pilgerstätten der serbisch-orthodoxen Kirche und wird auch als „orthodoxes Jerusalem” bezeichnet. Es wurde im 17. Jahrhundert auf 900 Metern Höhe erbaut, um es vor Feinden, wie den osmanischen Eroberern, zu schützen. Noch heute besuchen jedes Jahr Tausende Pilger:innen und Tourist:innen den faszinierenden Ort.

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