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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

In diesen sieben Schritten führst du dein Start-up zum Erfolg

Junge Frau und junger Mann im Gespräch Friends Stock– stock.adobe.com

Start-up gründen: In sieben Schritten durchstarten

  • Friends Stock– stock.adobe.com
  • 28. Juli 2023

Du trägst schon lange eine tolle Geschäftsidee mit dir herum, weißt aber nicht genau, wie du sie umsetzen sollst? Dann ist die Gründung eines Start-ups vielleicht genau das Richtige für dich! change zeigt dir in sieben Schritten, wie das geht.

Erfolgreiche ehemalige Start-ups wie Uber oder Airbnb haben mittlerweile eine fast mythische Qualität: Oft sind die Ideen aus Notsituationen heraus entstanden, oder die Geschäftskonzepte wurden in der Garage der Eltern entwickelt, als die Gründer:innen noch Studierende waren. Was sie alle gemeinsam haben? Sie hatten eine Idee und haben sie in die Tat umgesetzt. Vielleicht knackst auch du mit deiner Idee den nächsten großen Start-up-Jackpot?

1. Die Geschäftsidee ist alles

Zentral für eine Gründung ist zuallererst eine gute Geschäftsidee. Diese Idee sollte möglichst durchdacht sein, beispielsweise eine Lücke im Leben vieler Menschen schließen und damit einen echten Mehrwert bieten. Wenn dir eine Idee im Kopf herumschwebt, dann beobachte am besten deine Mitmenschen und überlege dir, wann sie von deinem Produkt Gebrauch machen könnten. Ein Beispiel: Die Gründer:innen der App Blinkist sind auf die Idee gekommen, ihre Plattform für Zusammenfassungen von Sachbüchern zu gründen, weil einer ihrer Mitgründer leidenschaftlicher Sachbuch-Leser war und die Inhalte immer in kurze Notizen zusammengefasst und im Freundeskreis verteilt hat. Daraus entstand der Gedanke, dieses Konzept auch einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Aber Vorsicht: Bevor du den nächsten Schritt wagst, solltest du dich vergewissern, dass es deine Idee nicht schon in gleicher oder ähnlicher Form gibt, denn den fünfzigsten mobilen Essenslieferdienst à la Lieferando braucht wahrscheinlich niemand.
 


2. Geschäftsmodell und Businessplan: Das Vorgehen planen

Du bist nach wie vor von deiner Idee überzeugt, und sie hat sich als einzigartig erwiesen? Dann wird es Zeit, konkret zu werden, das richtige Geschäftsmodell zu finden und einen Businessplan zu entwickeln. Bei der Entwicklung des Geschäftsmodells werden einige grundlegende Fragen geklärt. Beispielsweise, was genau du anbieten willst, wie du deine Kund:innen erreichst und wodurch Gewinne erzielt werden sollen. Im Businessplan werden diese grundlegenden Fragen dann konkretisiert und zu einer Strategie ausgearbeitet, die dein Start-up im besten Fall zum Erfolg führen wird.

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3. Der Pitch: Investor:innen finden

Um von der Planung ins Machen zu kommen, brauchst du das nötige Kleingeld und deshalb wahrscheinlich Investor:innen. Um diese von deiner Geschäftsidee zu überzeugen, ist es üblich, sie in einem Pitch zu präsentieren. Aber wie bekommst du potenzielle Investor:innen überhaupt dazu, sich deinen Pitch anzuhören? Hier gilt: Das richtige Netzwerk ist die halbe Miete. Wenn du noch neu in der Start-up-Welt bist, kannst du an sogenannten Pitching-Events teilnehmen und dich mit Gleichgesinnten connecten. Viele Start-ups finanzieren sich auch über Crowdfunding oder Kredite von Banken.
 

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4. Es kann losgehen: Das Start-up

Wenn du die nötigen finanziellen Mittel zusammenhast, kann es endlich losgehen. Zunächst gilt es, das neu gegründete Unternehmen beim Gewerbeamt anzumelden, das Produkt weiterzuentwickeln, Markteintritt und Vertrieb zu planen und die Marketingmaschine anzuwerfen. Diese erste Phase ist oft besonders stressig, da die Finanzierung ausreichen muss, um die laufenden Kosten zu decken, ohne dass bereits größere Gewinne erzielt werden. In dieser Phase ist es außerdem wichtig, zahlungsfähig zu bleiben.

5. Die Aufbauphase: Jetzt geht’s ums Ganze

Deine Idee ist in die Tat umgesetzt und dein Produkt ist auf dem Markt: In der Aufbauphase wird sich zeigen, ob dein Geschäftsmodell wirklich das ist, was du dir vorgestellt hast. Jetzt ist es wichtig, sich selbst kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Prozesse zu optimieren. Außerdem solltest du versuchen, in der Aufbauphase eine zweite Investitionsrunde anzugehen, damit du dein junges Unternehmen sicher in die Wachstumsphase überführen kannst.
 

Fränzi Kühne und Boontham Temaismithi auf einem Tandem.

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6. Die Wachstumsphase: Dein Produkt etabliert sich

Wenn sich dein Produkt als marktfähig erwiesen hat, beginnt nach etwa vier Jahren die sogenannte Wachstumsphase, in der das Unternehmen ausgebaut wird. In dieser Phase ist das Risiko nicht mehr so hoch, weil dein Produkt bereits Abnehmer:innen gefunden hat. Damit wird es jetzt wahrscheinlich leichter, Investor:innen zu finden – und die brauchst du, denn gerade die Wachstumsphase ist sehr geldintensiv.

7. Die Reifephase: Was wird die Zukunft bringen?

Dein Start-up hat sich am Markt etabliert, ist also in der sogenannten Reifephase angekommen und zu einem richtigen Unternehmen geworden. Jetzt wächst es langsamer, und alles läuft etwas ruhiger. Vielleicht entwickelt es sich weiter und bringt neue Produkte auf den Markt. Eine Überlegung, die außerdem für viele Start-up-Gründer:innen in dieser Phase ansteht: Wollen sie ihr Unternehmen an ein größeres Unternehmen verkaufen oder weiter selbst Chef:in bleiben? Auch ein Börsengang könnte ein Thema sein.

Gerade mit Blick auf gesellschaftlich relevante Geschäftsideen sind Start-ups wichtige Pfeiler des Wandels und der Veränderung. In diesem Ergebnispapier geben die Expert:innen der Bertelsmann Stiftung Tipps, wie man Start-ups gerade in der Anfangsphase am besten fördern kann und wie die Gründungslandschaft in Deutschland inklusiver werden könnte.