
Europawahl: Fünf gute Gründe, Wahlhelfer zu werden
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- 17. April 2019
Ohne Wahlen keine Demokratie. Und ohne Wahlhelfer keine Wahlen! change erklärt, warum man am 26. Mai, dem Sonntag der Europawahl, auch auf der anderen Seite der Wahlurne stehen sollte.
Wir erinnern uns: Es ist gerade einmal 100 Jahre her, dass Frauen ihr Wahlrecht erkämpft haben. Die allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahl in den neuen Bundesländern ist sogar noch jünger. Doch wer ermöglicht, dass am Wahltag alles reibungslos abläuft? Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in der ganzen Europäischen Union verzichten aufs Ausschlafen und einen Ausflug ins Grüne, um die Wahlen zum Europäischen Parlament zu organisieren und zu überwachen. Denn es gibt gute Gründe, dieses Ehrenamt auszuüben:
1. Ohne Wahlhelfer geht nichts
Demokratie ist kein Selbstläufer. Ohne die über 600.000 Wahlhelfer, die am 26. Mai allein in Deutschland im Einsatz sind, gäbe es gar keine Wahlen. Sie sind das Fundament der Selbstorganisation der Wahl durch das Volk. Und Wahlhelfer werden ist einfacher, als man denkt.
2. Für andere da sein
Wahlhelfer werden speziell geschult und wissen die korrekte Antwort auf alle Fragen rund um die Wahl: Darf ich ein Selfie in der Wahlkabine machen? Muss ich meinen Ausweis vorzeigen? Darf mein Kind mit in die Kabine? Die Ehrenamtlichen helfen auch körperlich eingeschränkten Menschen bei der Wahl und sorgen für Ruhe und Ordnung im Raum.
3. Verantwortung übernehmen
Obwohl Wahlhelfer ein Ehrenamt ist, gehört der Job zur staatsbürgerlichen Pflicht. Nicht überall melden sich genügend Freiwillige, um den Bedarf an Wahlhelfern zu decken. Mindestens fünf Personen braucht ein Wahlvorstand: einen Wahlvorsteher, seinen Stellvertreter und drei bis sieben Beisitzer. Wer sich freiwillig meldet, übernimmt eine verantwortungsvolle Position – und macht sich so stark für demokratische Mitbestimmung.
4. Demokratie hautnah erleben
Für die meisten Menschen ist der Wahltag am 26. Mai vorbei, sobald der Stimmzettel in der Wahlurne verschwindet. Für Wahlhelfer aber geht es nach dem Schließen der Wahllokale um 18 Uhr erst richtig los: Die Stimmzettel werden öffentlich ausgezählt und Entscheidungen darüber getroffen, welche Stimmen gültig sind und welche nicht. Ganz zum Schluss bringt der Wahlvorsteher alle Unterlagen zum Wahlamt. Wenn er mit dem großen Rollkoffer voller Stimmzettel in die Nacht verschwindet, geht ein langer Tag im Einsatz für die Demokratie zu Ende.
5. Es macht Spaß
Als Wahlhelfer erlebt man tolle Momente, die einem lange in Erinnerung bleiben: das dankbare Seniorenpaar, das schon um acht Uhr morgens zur Wahl ansteht; gut gelaunte Eltern, die ihren Kindern unsere Demokratie erklären; Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts und jeder Hautfarbe, die ihr Recht auf freie Wahlen wahrnehmen und so unser Europa mitgestalten. Das gute Gefühl, Menschen bei der Ausübung ihres Rechts zu unterstützen, kann einem keiner nehmen.
Lust bekommen auf Engagement? Wahlhelfer werden kann jeder EU-Bürger, der wahlberechtigt ist und nicht selbst zur Wahl antritt. Wie das geht, erfährt man beim Bundeswahlleiter.
Europa geht uns alle an! Die Bertelsmann Stiftung publiziert Studien und Analysen zur Europawahl und setzt sich für ein starkes Europa in einer globalen Welt ein.