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change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Digitaler Minimalismus und achtsames Arbeiten für mehr Produktivität

Eine Kanne Kaffee und Pflanzen Najib Kalil – unsplash.com/license

Sieben Tipps, wie du mit achtsamer Arbeit mehr bewirkst und schneller fertig bist

  • Najib Kalil – unsplash.com/license
  • 26. November 2020

An manchen Tagen läuft im Homeoffice einfach gar nichts. Man steht viel zu spät auf oder etwas geht schief und man kann über nichts anderes mehr nachdenken. Wenn im Kopf Gewusel herrscht und die Deadlines näher rücken, dann gilt es, die eigenen Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Mit diesen Tipps holst du dir deinen Arbeitstag zurück und kannst mit weniger Druck mehr erreichen.

Selbst Pflanzen gehen ein, wenn sie nicht genügend Licht bekommen – und anders als wir müssen die nicht einmal Meetings wahrnehmen! Als produktiver Mensch vergisst man schnell, auch auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Also bitte einmal tief durchatmen: change hat sieben einfache Tipps gesammelt, mit denen du deinen Arbeitsalltag ruhiger und produktiver gestalten kannst.

1. Beginne den Tag mit ausreichend Licht

In Zeiten des Lockdowns passiert es gelegentlich, dass wir den ganzen Tag lang nur drinnen sind. Unseren Körpern gefällt das allerdings gar nicht. Sie brauchen vor allem morgens viel Licht, um den inneren Tag-Nacht-Rhythmus richtig einzustellen. Nach dem Aufstehen 15 Minuten spazieren zu gehen, kann schon helfen: Tagsüber ist man dann wacher und kann nachts besser einschlafen. Außerdem hilft die Bewegung beim Denken und hebt die Laune, weil die Glückshormone Serotonin und Dopamin ausgestoßen werden. Wer die morgendliche Lichtdusche zur Routine macht, senkt damit die Wahrscheinlichkeit, in das gefürchtete Wintertief zu rutschen.

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2. Ein geordneter Desktop bedingt einen geordneten Geist

Ein japanisches Sprichwort lautet: „Die Unordnung im Zimmer entspricht der Unordnung im Herzen.“ Für den digitalen Raum gilt das ebenso wie für die physischen vier Wände. Unser Tipp: Mache deinen Desktop zu einem Ort, auf den selbst Marie Kondo stolz wäre, und sortier deine Dateien in Ordnern und Unterordnern. Benenne sie so, wie sie in deinen Workflow passen: zum Beispiel „To-do“ und „Erledigt“, mit Unterordnern für verschiedene Projekte und Arbeitsbereiche. Niemand sieht gerne Socken auf dem Boden liegen, und noch weniger möchte man ständig über irgendwelche Downloads und Reports stolpern.

3. Kürzere Pausen sind besser

Häufige kurze Pausen halten dich am besten wach und konzentriert, so das Ergebnis einer Studie aus dem „Journal of Applied Psychology“. Am nützlichsten sei es, die Augen noch vor dem Mittag ein paarmal kurz von der Arbeit zu nehmen. Mache in deinen Pausen etwas, was du gerne machst. Es ist großartig, mit Kolleg:innen über Belangloses zu chatten, weil du gleichzeitig den Teamgeist aufrechterhältst. Ein kurzer Spaziergang mit deiner Lieblingsmusik ist auch immer gut. Die Hauptsache ist, dass du vom Morgen an auf deine Energie achtest und nachsichtig mit dir bist. So hast du am Abend mehr geschafft und deine Aufgaben besser erledigt.

4. Vergiss Multitasking

Jetzt mal ehrlich: Unsere Gehirne können kein Multitasking. Natürlich kann man an einer Präsentation werkeln, mit Kolleg:innen chatten und dabei Bolognese kochen, aber so dauert alles länger, und am Ende kochen die Nudeln über. Unser Tipp: ehrliche To-dos aufschreiben und eins nach dem anderen erledigen. Wenn du unkonzentriert wirst, mach lieber eine kurze Pause, als mit einer anderen Aufgabe zu beginnen.

Ein Mann liegt auf der Couch vor seinem Computer.

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5. Ding! Ding! Bzzzt.

Sag mal, kann die Nachricht nicht kurz warten? Im Homeoffice sind Benachrichtigungstöne – abgesehen von den Nachbar:innen – das Einzige, was die konzentrierte Stille durchbricht. Falls du immer wieder von E-Mails, Teams oder Slack fortgerissen wirst, stelle deine Nachrichten doch probeweise auf stumm oder ändere deinen Status auf „nicht stören“. So kannst du in Ruhe arbeiten und dich in selbstbestimmten Intervallen auf den neuesten Stand bringen. Wenn es wirklich wichtig ist, können dich deine Kolleg:innen immer noch anrufen. Sag ihnen aber am besten Bescheid, dass du offline gehst.

6. Sei dir deiner Aufgaben bewusst

Auch wenn man sich nicht von jeder Benachrichtigung mitreißen lassen sollte, bleibt es wichtig, den Überblick zu behalten. Das klappt am besten mit einer regelmäßig geleerten Inbox. Das heißt: alle E-Mails und Nachrichten auf „gelesen“ bringen und neue Aufgaben direkt in die To-do-Liste übernehmen. Die anstehende Arbeit sieht schon deutlich machbarer aus, wenn man sie geordnet vor sich hat.

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7. Morgens muffeln und später durchstarten

Wenn die Deadline nicht drängt, ist es oft besser, mit einfachen Aufgaben anzufangen. Das Beantworten von E-Mails ist zum Beispiel super für den Morgen geeignet. Aufgaben, die hingegen kreatives Denken voraussetzen, kannst du dir auch für später aufheben, wenn du erfahrungsgemäß erst dann richtig wach wirst. Mit einem solchen Vorgehen sammelst du Selbstbewusstsein und nimmst Fahrt auf für die größeren Aufgaben. Mehr Tipps zur Frage, wie du deinen Arbeitstag strukturieren kannst, findest du auf zukunftderarbeit.de.

Unsere Arbeitswelt verändert sich ständig. Das Projekt „Die betriebliche Arbeitswelt in der Digitalisierung“ der Bertelsmann Stiftung informiert branchenübergreifend über die wichtigsten Entwicklungen und gibt neue Denkanstöße.