13 Fakten über Malaysia, die du noch nicht kanntest
-
Iqx Azmi – unsplash.com/license
- 13. September 2024
Das südostasiatische Land hat viel mehr zu bieten als traumhafte Strände und endlose Mangroven- und Regenwälder. change hat 13 interessante Dinge über Malaysia für dich recherchiert.
Das Besondere an Malaysia ist nicht nur, dass es sich über zwei Inseln erstreckt. Das Land hat auch eine faszinierende Geschichte, ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und wird von einem nahezu einzigartigen Staatssystem regiert.
1. Das bedeutet „Kuala Lumpur“
„Kuala Lumpur“ bedeutet auf Deutsch „schlammige Flussmündung“. Die Stadt liegt an den Mündungen von zwei Flüssen in einem Sumpfgebiet und war früher nicht gerade ein attraktiver Wohnort: Die Bewohner:innen wurden von Mücken geplagt, auch Malaria war sehr verbreitet. Mittlerweile zählt die Hauptstadt aber schon 1,6 Millionen Einwohner:innen.
2. Petronas Towers: Die malaysischen Zwillingstürme
Sie sind das Wahrzeichen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur: die Petronas Towers. Mit ihren 452 Metern Höhe führten sie die Liste der höchsten Gebäude der Welt an. Ihre Formen sind der klassischen islamischen Architektur nachempfunden. Außerdem sind die Türme durch eine Brücke miteinander verbunden, die nicht nur eine spektakuläre Aussicht über Kuala Lumpur bietet, sondern auch als Fluchtweg in Notsituationen dienen kann.
3. Cyberjaya: Malaysias Silicon Valley
Die 1999 gegründete Stadt Cyberjaya (auf Deutsch „Cybererfolg“) ist, wie der Name schon sagt, Malaysias Hotspot für IT, Technologie und Wirtschaft. Sie gilt als das Silicon Valley Malaysias und ist einer der Gründe, warum Malaysia eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt ist.
4. Vom Klimawandel betroffen
Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Malaysia deutlich zu spüren. Seit einigen Jahren kommt es immer wieder zu Hitzewellen und starken Regenfällen, die zu Ernteausfällen führen. Die Abholzung von Urwäldern und Mangroven sowie die Trockenlegung großer Sumpfgebiete für den Anbau von Palmölplantagen verstärken die Folgen des Klimawandels zusätzlich. Denn Wälder und Sümpfe binden riesige Mengen an CO2, das dadurch freigesetzt wird. Mit den steigenden Temperaturen breiten sich auch Tropenkrankheiten wie Malaria oder Denguefieber in den letzten Jahren wieder stärker in dem südostasiatischen Land aus.
5. Lokale Gruppen werden gegen den Klimawandel aktiv
Es gibt jedoch auch positive Nachrichten aus Malaysia in Bezug auf den Klimawandel: Immer mehr lokale Gruppen und Kleinbäuer:innen schließen sich zusammen, forsten Wälder wieder auf und kehren zu nachhaltigen Anbaumethoden zurück. Auch die malaysische Regierung, die den Klimawandel lange Zeit ignoriert hat, erkennt mittlerweile das Problem und setzt sich heute aktiver für Maßnahmen gegen den Klimawandel ein.
6. Der Islam ist die Staatsreligion
Der Islam ist die offizielle Religion Malaysias: Alle Angehörigen der Volksgruppe der Malaien, der größten ethnischen Gruppe des Landes, sind per Gesetz Muslim:innen. Die zweitgrößte Religion neben dem Islam ist der Buddhismus, auch das Christentum und der Hinduismus sind im Land verbreitet. Somit herrscht auch in religiöser Hinsicht eine große Vielfalt in Malaysia.
7. So erlangte Malaysia seine Unabhängigkeit
Seit Anfang des 16. Jahrhunderts stand Malaysia abwechselnd unter portugiesischer, niederländischer und britischer Kolonialherrschaft. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Land von Japan erobert, nach dem Krieg aber wieder unter britische Herrschaft gestellt. Die Malaysier:innen hatten jedoch genug von der Kolonialmacht – es formierte sich eine antikoloniale Bewegung. Am 31. August 1957 erlangte Malaysia die Unabhängigkeit von Großbritannien, blieb aber bis 1963 Teil des Commonwealth. Seitdem ist der 31. August Nationalfeiertag.
8. Malaysias einzigartiges politisches System
Die Staatsform Malaysias ist eine parlamentarisch-konstitutionelle Wahlmonarchie: Das Land ist in Bundesstaaten gegliedert, deren Oberhäupter (Sultane) im Turnus von fünf Jahren aus ihrer Mitte einen König wählen. Diese Staatsform ist weltweit nahezu einzigartig, nur die Vereinigten Arabischen Emirate werden ähnlich regiert. „Die neue Einheitsregierung Malaysias vereint Parteien aus dem gesamten politischen Spektrum, von denen einige seit Jahrzehnten erbitterte Gegner sind“, erklärt auch Hauke Hartmann, Wirtschaftsexperte bei der Bertelsmann Stiftung. Er betreut den BTI Transformationsindex, der regelmäßig den weltweiten Wandel von Demokratie und Marktwirtschaft misst.
9. Kulturelle und sprachliche Vielfalt
In Malaysia leben viele verschiedene ethnische Gruppen friedlich zusammen. Die größte Gruppe sind die so genannten Bumiputera, die aus den malaysischen Ureinwohner:innen besteht. Die Bumiputera gliedern sich wiederum in zahlreiche Untergruppen, von denen die der Malaien die größte ist. Die zweitgrößte Gruppe ist chinesischer Herkunft und die drittgrößte Gruppe besteht aus Menschen, die ursprünglich aus Indien, Pakistan und Sri Lanka eingewandert sind.
Mit den verschiedenen Ethnien gibt es auch viele verschiedene Sprachen im Land: Eine standardisierte Form des Malaiischen gilt als Amtssprache und wird in den Schulen unterrichtet – auch hiervon gibt es zahlreiche Dialekte. Die chinesischstämmige Gruppe spricht verschiedene chinesische Sprachen, beispielsweise Hakka und Hokkien. Die aus dem südasiatischen Raum stammende Gruppe spricht unter anderem Tamil, Punjabi, Bengali oder Singhalesisch.
10. Politik gegen queere Menschen
So modern Malaysia in vielen Bereichen ist, so rückständig ist es in anderen: Die Regierung verfolgt eine homophobe und queerfeindliche Politik und bestraft Homosexualität zum Teil mit jahrelanger Haft. Prominentestes Beispiel ist ein Konzert der Band „The 1975“ im Jahr 2023 in Malaysia. Aus Protest gegen die homophobe Politik des Landes hatte Leadsänger Matt Healy seinen Bassisten auf der Bühne geküsst. Die Bandmitglieder wurden daraufhin verhaftet. Aktivist:innen, die sich für LGBTQI+-Rechte in Malaysia einsetzen, berichten jedoch von einer langsamen Verbesserung der Lage.
11. Die Straße von Malakka: Wichtigster Seeweg der Welt
Die Straße von Malakka, eine Meerenge zwischen der malaysischen Halbinsel und der Insel Sumatra, gilt als die wichtigste Schifffahrtsstraße der Welt und ist von großer geostrategischer und historischer Bedeutung. Fast der gesamte Seehandel zwischen Europa und Ostasien wird hier abgewickelt, deshalb ist sie immer wieder Brennpunkt geopolitischer Spannungen. Expert:innen warnen davor, wie leicht die Straße von Malakka im Krisenfall blockiert werden könnte und welche weltweiten Auswirkungen das hätte, denn ohne sie würden große Teile des Welthandels zusammenbrechen.
12. Extrem harte Drogenpolitik
Malaysia ist in den letzten Jahren als Urlaubsland immer beliebter geworden. Wenn du auch eine Reise dorthin planst, solltest du dich nicht mit Drogen erwischen lassen, denn der Besitz von Drogen wird extrem hart bestraft. Schon bei geringen Mengen kann man jahrelang ins Gefängnis kommen, bei größeren Mengen droht sogar die Todesstrafe.
13. Einzigartige kulinarische Erfahrung
Die vielfältigen kulturellen Einflüsse spiegeln sich nicht nur in der Gesellschaft Malaysias wider, sondern auch in der Küche des Landes. In den einzigartigen Gerichten finden sich sowohl einheimische als auch chinesische, indische, arabische und portugiesische Einflüsse, die für eine wahre Geschmacksexplosion sorgen. Das Nationalgericht Nasi Lemak wird oft zum Frühstück serviert, die To-go-Variante bekommst du in ein Bananenblatt gewickelt auf die Hand.
Du interessierst dich für Weltpolitik? Dann wirf einen Blick in den BTI Länderreport der Bertelsmann Stiftung! Dort werden regelmäßig Analysen zu den weltweiten Veränderungen in Demokratie und Marktwirtschaft veröffentlicht.