Diese Ziele müssen wir erreichen, damit unser Planet lebenswert bleibt
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Greg Rosenke – unsplash.com/license
- 30. Juli 2021
Keine Armut! Kein Hunger! Gesundheit und Wohlergehen für alle! Allein die ersten drei der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch: Sustainable Development Goals, kurz SDGs) klingen wie eine ferne Utopie. Doch die Vereinten Nationen haben sich auf die Fahne geschrieben, die Nachhaltigkeitsagenda bis 2030 umzusetzen. change zeigt, was hinter dem Weltzukunftsvertrag steckt.
Unsere Welt braucht Veränderung. Der Klimakollaps droht, die Erdbevölkerung wächst unaufhörlich und wird dabei immer älter, Flucht, Kriege und Terror kosten viele Menschenleben. Deshalb haben sich alle 193 UN-Mitgliedsstaaten im Jahr 2015 auf 17 Ziele verständigt, die die Welt nachhaltig verbessern sollen:
Die Corona-Pandemie hat die positive Entwicklung gebremst
Jahrelang ging die Entwicklung in die richtige Richtung. Immer mehr Länder machten Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, bis die Corona-Pandemie diesen Trend stoppte und in Teilen sogar umkehrte. Vor allem Entwicklungsländer mit wenig Geld können die ehrgeizigen Ziele nicht weiter verfolgen.
Arme Länder müssen unterstützt werden
Dabei könnte die Pandemie der entscheidende Moment sein, um die Umsetzung der Ziele noch mehr voranzutreiben. Das geht aber nur, wenn die ärmeren Länder nicht alleingelassen werden. Forscher:innen empfehlen daher eine Reform des weltweiten Finanzsystems, eine globale Steuerreform, mehr Unterstützung durch Entwicklungsbanken und einen Schuldenerlass für die armen Länder.
Teste dein Wissen: Fünf Fakten rund um die SDGs
Nach jetzigem Stand wird kein Land die SDGs bis 2030 ganz erfüllen
Dass die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen extrem ambitioniert sind, wird schnell klar. Daher verwundert es auch nicht, dass nach jetzigem Stand keiner der 193 UN-Mitgliedsstaaten alle Ziele bis 2030 umsetzen wird. Drei nordische Länder stehen dieses Jahr an der Spitze des SDG-Index, der die Umsetzung der Ziele misst: Finnland, Schweden und Dänemark. Ihnen folgen Deutschland, Belgien und Österreich. Das ganze Ranking findest du hier.
Nachhaltigkeit geht uns alle etwas an
Was erst einmal sehr abstrakt klingt – Staaten, die Ziele erfüllen –, können wir alle auf uns selbst beziehen. Denn jede:r kann etwas dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele schneller zu erreichen. Das fängt bei ganz einfachen Dingen an, wie zum Beispiel beim Stromsparen. Auch Lebensentscheidungen wie der Verzicht auf Fleisch oder nachhaltige Urlaubsplanung tun dem Planeten gut. Auf der Webseite der UN-Kampagne „ActNow“ findest du noch weitere Ideen für individuelles Engagement.
Das komplette Themenposter „Fundament unserer Zukunft“ gibt es hier zum Download.
Es kommt vor allem auf die Big Player an
Unsere Handlungen als Einzelpersonen sind nicht unwichtig. Wenn viele Menschen die gleiche Entscheidung treffen, zum Beispiel sich mehr vegetarisch zu ernähren, weniger zu fliegen oder bewusst auf Plastik zu verzichten, hat das eine große Auswirkung. Im Vergleich zu den Handlungen großer Konzerne sind unsere eigenen aber nicht ansatzweise so wirkmächtig. Immerhin geht ein Drittel der weltweiten CO2- und Methanausstöße auf das Konto von nur 20 Firmen, vor allem aus der Öl- und Gasindustrie. Vor allem die Big Player in der Energieerzeugung müssen in die Pflicht genommen werden, den Raubbau an der Natur zu beenden und auf nachhaltiges Wirtschaften umzustellen.
Wir brauchen dringend Fortschritte bei der Umsetzung der SDGs
Bei allem Pessimismus gibt es aber auch Lichtblicke: Im SDG-Bericht der Vereinten Nationen für das Jahr 2021 wird zum Beispiel auf die einzigartige Zusammenarbeit bei der Impfstoffentwicklung gegen COVID-19 hingewiesen. Auch dass die Pandemie zu mehr Tempo bei der Digitalisierung geführt hat, werten die UN als gutes Zeichen, dass wir in Zukunft wieder mehr Fortschritt bei der Umsetzung der SDGs sehen werden. Es würde auch dringend Zeit, denn wie wir heute handeln, wird entscheiden, ob wir kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen.
Können wir die UN-Entwicklungsziele bis 2030 erreichen? Das Projekt „Sustainable Development Goals Index“ der Bertelsmann Stiftung misst Fortschritte bei der Umsetzung dieser Ziele. In jährlichen Berichten fasst das Projekt die internationale Lage zusammen. Im SDG-Portal kannst du außerdem nachschauen, wie deine Kommune dasteht.