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Sieben gute Gründe, warum jeder zur Europawahl gehen sollte

Eine junge Frau hält die europäische Flagge in die Höhe und lacht dabei. Im Hintergrund lachen drei weitere junge Menschen fröhlich LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com

Sieben gute Gründe, warum du zur Europawahl gehen solltest

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  • 15. Mai 2019 | Aktualisiert: 06. Mai 2024

 „Meine Stimme zählt sowieso nicht“ oder „EU-Politik ist zu weit von meinem Alltag entfernt“ sind übliche Ausreden dafür, nicht wählen zu gehen – doch das ist ein Trugschluss: Es gibt zahlreiche Gründe, in diesem Jahr am 9. Juni zur Europawahl zu gehen. change hat sieben davon für dich aufgelistet.

Unkompliziertes Reisen in EU-Länder, keine Roaming-Gebühren zahlen, ein Auslandspraktikum mit Erasmus+ und vieles mehr: Die Europäische Union hat einen ziemlich großen Einfluss auf unseren Alltag und macht uns das Leben oft bequemer. Bei der Europawahl hast du die Möglichkeit, die Europäische Union selbst mitzugestalten. Alle EU-Bürger:innen haben vom 6. bis zum 9. Juni die Chance, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, Verantwortung zu übernehmen und aktiv mitzumachen – indem sie wählen gehen.
 

Eine Person mit einer Sonnenbrille hält sich eine Lupe vor das Gesicht.

Gut zu wissen: Fakten zur Europawahl

• Im Jahr 2024 wird in der Europäischen Union vom 6. bis zum 9. Juni gewählt.

• Deutsche Bürger:innen wählen am Sonntag, den 9. Juni 2024.

• In diesem Jahr können in Deutschland erstmals alle Bürger:innen ab 16 Jahren abstimmen.

•Insgesamt werden europaweit 720 Abgeordnete ins Europaparlament gewählt – Deutschland stellt 96 davon.


1. Wählen ist unser Recht und Privileg

Das Wahlrecht, das allen EU-Bürger:innen zusteht, ist keine Pflicht, sondern ein Privileg. Alle Wahlberechtigten in Deutschland können die Politik aktiv mitgestalten, indem sie ihre Stimme abgeben. Das garantiert uns hierzulande der Artikel 20 (2) des Grundgesetzes – eine Sicherung der Demokratie, die keine Selbstverständlichkeit ist.
 

Ein Wandgemälde mit dem Aufruf "Vote" ("Wähle")

Wählen ab 16: Was spricht dafür, was dagegen?


2. Demokratie funktioniert nicht ohne Wähler:innen

Demokratie beginnt dort, wo du deine Stimme abgibst: Das Europaparlament wird direkt von den Unionsbürger:innen gewählt. Ein bunter Mix aus Abgeordneten sorgt dafür, dass verschiedene Ideen und Meinungen im Parlament zur Sprache kommen. Nur so kann eine vielfältige Demokratie entstehen. Wahlberechtigte können sich dabei aktiv und passiv in die EU einbringen. Das heißt, sie können wählen und sich wählen lassen.
 

Ein Kran mit Bauarbeitern vor der Flagge der Europäischen Union

Elf Dinge, die wir ohne die EU vermissen würden


3. Jede Stimme zählt – und zwar genau gleich viel

Die Floskel, dass eine Stimme nichts verändern könne, stimmt nicht: Oft werden Wahlen sehr knapp entschieden, weshalb jede Stimme Anteil daran hat, ein repräsentatives Bild der Bevölkerung zu zeichnen. Sinkt die Wahlbeteiligung, sinkt auch die Legitimation der Volksvertreter:innen.
 


4. Politik aktiv mitgestalten

Mit deiner Stimme trägst du dazu bei, die Politik der EU in eine bestimmte Richtung zu lenken: Deine Stimme repräsentiert eine Meinung in der Politik. Als Einzelperson gibt es auch andere Wege, die Politik in der EU zu beeinflussen, unter anderem die Europäische Bürgerinitiative. Über diese können sich EU-Bürger:innen mit ihren Anliegen direkt an die Europäische Kommission wenden.
 


5. Schutz vor radikalen Einflüssen

In vielen EU-Staaten sind Rechtspopulist:innen und Rechtsextreme in den vergangenen Jahren erfolgreicher geworden. Eine hohe Wahlbeteiligung kann verhindern, dass extremistische politische Strömungen einen größeren Einfluss auf Politik und Gesellschaft bekommen. Daher ist das Wählen in diesen Zeiten besonders wichtig. Fakt ist: Das Vertrauen der Europäer:innen in die Institution der EU ist seit der letzten Europawahl gestiegen. Das ist eine gute Voraussetzung für die Wahlbeteiligung in diesem Jahr.
 

„Ich verstehe, wenn Menschen von politischen Entscheidungen frustriert sind, aber es ist wichtig, trotzdem zur Wahl zu gehen, weil es die einzige Möglichkeit ist, sich auszudrücken und seine Stimme zu erheben.“

- Marian, Ende 20, Österreich


6. Nichtwählen aus Protest funktioniert nicht

Eine nicht abgegebene Stimme fällt einfach unter den Tisch und die Chance, etwas zu verändern, ist vertan. Indem sie andere entscheiden lassen, wer sie parlamentarisch vertritt, beeinflussen Nichtwähler:innen jedoch trotzdem indirekt das Ergebnis einer Wahl. Deshalb lieber gleich selbst wählen gehen und nicht riskieren, dass die eigene Stimme den Falschen nutzt.
 

„Dadurch, dass Europa so eng zusammengewachsen ist, ergeben sich viele Möglichkeiten für uns als Individuen, für Unternehmen und auch Verbindungen, die ohne die EU unmöglich wären.“

- Etienne, Mitte 20, Deutschland


7. EU-Politik ist Teil unseres Alltags

Viele politische Entscheidungen trifft inzwischen das Europaparlament in Zusammenarbeit mit dem Rat der EU und der Europäischen Kommission – nicht der jeweilige Nationalstaat. Das Europäische Parlament regelt zum Beispiel KlimazieleLebensmittelstandards und Verbraucherschutz. Genau diese Politik, die Teil unseres Alltags ist, kannst du beeinflussen, indem du wählen gehst.

Europa geht uns alle an! Die Bertelsmann Stiftung unterstützt ein starkes Europa in einer globalen Welt. Mit Blick auf das gesenkte Wahlalter zur diesjährigen Europawahl setzen wir uns mit dem Projekt #NowEurope dafür ein, das europäische Bewusstsein junger Menschen zu stärken.