
Diese elf guten Dinge sind im Frühling 2025 passiert
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- 28. Mai 2025
Die Tage sind wieder länger und die Bäume grün: Der Frühling hat nicht nur mehr Farbe in den Alltag gebracht, sondern auch viele positive Entwicklungen für uns auf Lager. Die schönsten haben wir auf change für dich zusammengefasst.
Mehr Zufriedenheit durch das bedingungslose Grundeinkommen und ein Fluss, der sich nach einer Umweltkatastrophe langsam wieder erholt. Im Frühjahr gab es nicht nur turbulente Entwicklungen bei der Regierungsbildung in Deutschland, sondern auch einige gute Nachrichten. Wenn du mehr erfahren möchtest, lies jetzt weiter!
1. Erstes klimaneutrales Naturbad Europas eröffnet
Pünktlich zum Start der Freibadsaison hat Anfang Mai im niedersächsischen Winsen das europaweit erste klimaneutrale Naturbad eröffnet. Im Vergleich zu herkömmlichen Freibädern werden hier pro Jahr 130 Tonnen CO₂ eingespart, sagen die Gründer:innen. Zudem kommt das Naturbad ohne Chlor oder andere chemische Zusätze aus. Für die Sauberkeit des Wassers sorgen Pflanzenfilter und spezielle biologische Prozesse.
2. Mehr Zufriedenheit durch bedingungsloses Grundeinkommen
Eine Langzeitstudie zum „Pilotprojekt Grundeinkommen“, in dem 122 Menschen von 2021 bis 2024 jeden Monat 1.200 Euro steuerfreies bedingungsloses Grundeinkommen erhalten haben, hat gezeigt: Das bedingungslose Grundeinkommen hat die Zufriedenheit und die mentale Gesundheit der Teilnehmenden deutlich gesteigert. Und das, obwohl diese ihre Arbeitszeit nicht stärker reduziert haben als die Vergleichsgruppe ohne bedingungsloses Grundeinkommen. Die Proband:innen berichteten stattdessen von mehr Ruhe im Alltag und einem besseren Selbstbewusstsein.
3. Nach der Umweltkatastrophe: Die Oder erholt sich
Nachdem im Sommer 2022 in der Oder massenhaft Fische, Schnecken und Muscheln gestorben sind, gibt es nun gute Nachrichten von dem mitteleuropäischen Fluss: Die Bestände erholen sich langsam, wie Forschende berichten. Außerdem sollen alle in der Oder vorkommenden Arten die Umweltkatastrophe überlebt haben. Zu dem Massensterben war es gekommen, weil sich die giftige Goldalge im Fluss stark vermehrt hatte. Die Forscher:innen sehen die Gründe dafür im hohen Salzgehalt, der 2022 in der Oder festgestellt worden war und höchstwahrscheinlich durch die Ableitung von Salzwasser aus Kohlebergwerken in den Fluss verursacht wurde.
4. Entkriminalisierung von Fahren ohne Ticket
In Köln und Leipzig müssen Menschen, die wiederholt ohne Fahrschein in öffentlichen Verkehrsmitteln erwischt werden und die Strafen nicht zahlen können, nicht mehr mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Deutschlandweit kommen jährlich Hunderte Menschen wegen Fahrens ohne Ticket ins Gefängnis. Betroffen sind vorwiegend arme Menschen, die sich die Strafgebühren nicht leisten können. Der Bund plant nun, das Fahren ohne Ticket in ganz Deutschland zu entkriminalisieren.
Die Initiative „Freiheitsfonds“ setzt sich seit Jahren für die Entkriminalisierung des Fahrens ohne Fahrschein ein. Über ein Spendenmodell bezahlt sie außerdem die Strafgebühren für Menschen, die diese nicht selbst bezahlen können.
5. Soziale Teilhabe für Kinder und Jugendliche Priorität Nummer eins
Für Kinder und Jugendliche zählt mehr als nur das Smartphone: In einer Studie der Bertelsmann Stiftung, für die 10- bis 15-Jährige befragt wurden, gaben 32 Prozent von ihnen an, dass soziale Kontakte zu Freund:innen besonders wichtig für ein gutes Leben seien. Allerdings scheinen auch Handys und digitale Teilhabe eine große Rolle zu spielen. Auf die Frage, auf welchen Gegenstand sie nicht verzichten könnten, nannten 54 Prozent der Befragten dann doch ihr Smartphone.
6. Keine Handys mehr an Österreichs Schulen
Seit dem 1. Mai sind Handys an österreichischen Schulen für die unteren acht Klassenstufen verboten. Damit will die Regierung einerseits gesundheitlichen Folgen wie Konzentrationsproblemen oder Schlafstörungen entgegenwirken, die bei vielen Kindern und Jugendlichen durch die starke Nutzung von Handys auftreten. Andererseits sollen auch die sozialen Kontakte gefördert werden. Der österreichische Bildungsminister, der das Handyverbot initiiert hat, meint, viele Schüler:innen würden beispielsweise die Pausen größtenteils am Smartphone verbringen statt mit Schulfreund:innen. Parallel dazu soll die Medienbildung an österreichischen Schulen weiter ausgebaut werden.
7. Drohnen retten Tierbabys
Beim Abmähen von Wiesen werden Jahr für Jahr zahlreiche Tiere, wie zum Beispiel Rehkitze, Hasenbabys oder Igel, übersehen und durch Mähdrescher getötet. Dank moderner Technik konnten im vergangenen Jahr viele von ihnen gerettet werden. So meldeten die Jagd- und Wildtiervereine für das Jahr 2024 die Rettung von 22.435 Rehkitzen sowie zahlreichen jungen Hasen, Vogelküken und Igeln durch den Einsatz von Drohnen.
Mithilfe von Aufnahmen aus der Luft in Verbindung mit Wärmebildkameras können die Tiere geortet und vor dem Mähdrescher in Sicherheit gebracht werden. Die Anschaffung der Drohnen wird durch ein Förderprogramm des Bundeslandwirtschaftsministeriums ermöglicht, das in diesem Jahr mit 2,5 Millionen Euro fortgeführt wird.
8. Besonders innovativ: Gründerinnen mit Migrationshintergrund
Gründerinnen mit Migrationshintergrund sind besonders innovativ. Zu diesem Ergebnis kommt der „Innovationsmonitor Migration“, der von der Bertelsmann Stiftung und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) herausgegeben wurde. Außerdem weisen ihre Unternehmen ein großes Wachstumspotenzial auf.
9. Gute Nachrichten aus den USA
Mit dem „Take It Down Act“ wurde im US-amerikanischen Repräsentantenhaus ein Gesetz gegen Bilder, die ohne eigene Zustimmung erstellt wurden, und deren Veröffentlichung verabschiedet. Darunter fallen auch sogenannte Deepfakes, also Videoinhalte, die mithilfe künstlicher Intelligenz von einer echten Person generiert wurden. Das Gesetz verpflichtet Plattformen, intime Inhalte nach einer Meldung innerhalb von 48 Stunden offline zu nehmen.
10. Grüne Städte sind überlebenswichtig
Parks und Grünanlagen in der Stadt sind nicht nur schön anzusehen und gut, um sich auch mal zu entspannen: Sie retten Leben. Forschende gehen davon aus, dass eine intensivere Begrünung in Städten zwischen 2000 und 2019 ganze 1,19 Millionen Menschen vor dem Hitzetod hätte bewahren können. Die gute Nachricht: In vielen Städten weltweit arbeitet man mittlerweile daran, Gebiete zu entsiegeln, um mehr Parks und Grünflächen anzulegen, sowohl am Boden als auch in der Luft. Pflanzen kühlen die Atmosphäre, weil sie für Schatten sorgen. Zudem geben sie über den Prozess der Transpiration gespeichertes Wasser an die Umgebung ab. Gut zu wissen: Pflanzen sorgen nicht nur für bessere Luft und Kühlung, sondern sind auch wichtig für unsere mentale Gesundheit.
11. Familiennamen der Sorb:innen auch in weiblicher Form erlaubt
Die als anerkannte Minderheit in Deutschland etablierte Volksgruppe der Sorben und Wenden darf nun offiziell die weibliche Variante ihrer Nachnamen nutzen. Dies ist einer Namensrechtsreform zu verdanken. Im Sorbischen ist es für Frauen üblich, für die Geschlechtserkennung bestimmte Endungen zu nutzen. Amtlich durften diese in Deutschland allerdings bis dato nicht verwendet werden. Frauen mit sorbischen Nachnamen mussten auf amtlichen Formularen die männliche Form ihres Nachnamens angeben.
Gute Nachrichten sind gut für unseren Geist: Im change Magazin der Bertelsmann Stiftung halten wir deshalb pünktlich zum Wechsel der Jahreszeiten die guten Nachrichten aus den letzten Monaten fest. Noch mehr konstruktiven Journalismus findest du auch in der aktuellen Ausgabe des PDF-Magazins von change.