Teilen:

change Magazin – Das Magazin der Bertelsmann Stiftung

Homeoffice wegen Corona: 7 Tipps, wie es wirklich klappt

Ein Mann liegt auf der Couch vor seinem Computer. DESIGNECOLOGIST – unsplash.com/license

Homeoffice: Sieben Tipps, wie die Arbeit von zu Hause wirklich klappt

  • DESIGNECOLOGIST – unsplash.com/license
  • 30. März 2020

Es klingt erst mal nach der langersehnten Freiheit, dieses Homeoffice auf unbestimmte Zeit. Ein Gefühl, das sich bei vielen schnell ändert: Nach ein paar Tagen daheim dreht man fast durch, vermisst die Kolleg*innen und arbeitet am fünften Tag in Folge im Schlafanzug vom Bett aus. Wie vermeidet man das? change zeigt dir sieben Tipps, mit denen #stayathome gelingt, ohne verrückt zu werden, und wie du Arbeit und Zuhausesein unter einen Hut bekommst.

Expert*innen fordern schon lange – dort, wo es geht und Sinn ergibt –, mehr Homeoffice für Beschäftigte zu ermöglichen. Plötzlich befinden wir uns in einer Situation, in der viele Menschen keine andere Wahl haben. Dabei merken die von zu Hause Arbeitenden schnell, dass das romantisierte Homeoffice nicht immer der Wunschvorstellung entspricht. Vor welche Herausforderungen stellt uns diese Situation und wie können wir sie meistern?

1. Einen gut eingerichteten Arbeitsplatz schaffen

Zu Hause gibt es viele Ablenkungen. Einen ruhigen Arbeitsplatz zu finden, an dem man sich konzentrieren kann, hat deshalb oberste Priorität. Wenn Netflix & Chill, Arbeit und Schlaf am selben Ort stattfinden, ist die Nachtruhe schnell gestört. Eine eigene „Arbeitsecke“ macht es einfacher, während des Tages den Fokus auf die Arbeit zu legen und abends abzuschalten. „Ein guter Arbeitsplatz ist grundsätzlich überall dort denkbar, wo man sich wohlfühlt“ sagt Ole Wintermann vom Projekt “Zukunft der Arbeit” der Bertelsmann Stiftung.

Und auch zu Hause ist die Ergonomie wichtig: Wer den ganzen Tag im Bett liegend arbeitet, riskiert Rückenschmerzen. Die Sitz- und Arbeitsplatzbedingungen daheim mögen nicht so gut wie im Büro sein, man sollte aber trotzdem versuchen, sie so ideal wie möglich zu gestalten.

2. Technische Ausrüstung – hast du alles, was du brauchst?

Hast du eine stabile Internetverbindung? Das ist schon einmal gut. Abhängig davon, womit du arbeitest, musst du vielleicht mit deiner Firma vereinbaren, ob du einen Bildschirm oder andere Technik benötigst und aus dem Büro ausleihen kannst. Dazu kommen Online-Tools für Meetings und Kommunikation mit Kolleg*innen und Kund*innen.

Ein Mann sitzt an einem Laptop

Arbeit im Umbruch: Was sind die Jobs der Zukunft?


3. Umfassende Kommunikation mit den Kolleg*innen aufrechterhalten

Wenn alle zu Hause sind, ist es wichtiger denn je, Team-Chats, Online-Meetings und Telkos durchzuführen. Online muss man oft andere Dinge beachten als in einem In-Real-Life-Meeting – es kann sonst leicht chaotisch werden. Damit man weiß, wann wer erreichbar ist und wer was tut, geben am besten alle kleine Hinweise zu ihren Arbeitszeiten und anstehenden Aufgaben. Vor allem, wenn man im Homeoffice einen anderen Rhythmus als im Büro hat (siehe Punkt 5).
 


4. Auch zu Hause die Alltagsstruktur bewahren …

Es kann eine gute Idee sein, auch zu Hause Routinen zu schaffen, zum Beispiel täglich etwas anderes (als den Schlafanzug) anzuziehen, zu festen Zeiten zu frühstücken oder Mittagspausen einzulegen. Aber nur, wenn dir das ein gutes Gefühl gibt. Ansonsten ist das alles egal. Gesunde Grenzen konsequent zu setzen und Arbeitszeiten zu strukturieren, beugt ständiger Erreichbarkeit vor. Und genau wie im Büro braucht man daheim Pausen, so bleibt man produktiver. Wenn du vermeiden möchtest, in der Pause dein ganzes Geld für Online-Shopping auszugeben, lass den Computer mal stehen und gönn dir etwas Bewegung.

Person mit Ballettschuhen balanciert auf Ziegelsteinen

So schaffst du den Ausgleich zwischen Job und Freizeit


5. … oder den Arbeitstag endlich selbst strukturieren

Wenn dein Job es zulässt, kannst du jetzt endlich selbst entscheiden, wann du arbeiten möchtest. Arbeitest du zum Beispiel abends konzentrierter und möchtest dafür eine längere Mittagspause machen oder nach dem Essen ein Nickerchen einlegen, ist das in diesen Zeiten eine gute Gelegenheit.

6. Dem Gefühl von Einsamkeit und Verlorenheit vorbeugen

Nicht nur formelle Meetings sind im Homeoffice wichtig. Auch informelle Gespräche, die sonst an der Kaffeemaschine stattfinden, können zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen: Mal bei den Kolleg*innen checken, wie es ihnen gerade geht und wie sie mit der Situation umgehen oder online gemeinsam einen Kaffee trinken. Diese Zeit ist für alle herausfordernd, und wir sollten gut auf einander aufpassen.
 


7. Die Konzentration einigermaßen beibehalten

Es ist völlig in Ordnung, dass du im Homeoffice und generell in Zeiten wie diesen mehr abgelenkt bist: Die Nachrichten oder der angesammelte Staub auf dem Kühlschrank scheinen jetzt irgendwie wichtiger zu sein als die anstehenden Arbeitsaufgaben. Alles, was dir durch den Kopf geht und du nicht gleich erledigen willst, kannst du auf einem Vergiss-nicht-Zettel aufschreiben. Und wenn du das Gefühl hast, gar nichts zu schaffen, kannst du neben deiner To-do-Liste eine Have-done-Liste führen. Alles läuft jetzt wahrscheinlich etwas langsamer als sonst, aber feiere gerne die Dinge, die du tatsächlich schaffst.

Wie verändert sich unsere Arbeitswelt? Das Projekt „Zukunft der Arbeit“ der Bertelsmann Stiftung beschäftigt sich mit der Digitalisierung und dem Wandel unseres Arbeitsalltages. Und auch mit dem brandaktuellen Thema „Corona und New Work“.