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Die Jobs der Zukunft: Hier liegen die Karrierechancen von morgen
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- 6. November 2023
In welchen Berufen werden besonders viele Arbeits- und Nachwuchskräfte gesucht? change zeigt dir, was gerade auf dem Arbeitsmarkt los ist und welche Branchen in Zukunft gefragt sein werden. Das ist besonders interessant, wenn du über deinen ersten Job nachdenkst oder dich beruflich neu orientieren willst.
Das Baugewerbe, der Groß- und Einzelhandel und die öffentliche Verwaltung schrumpfen – das hat diese Studie der Bertelsmann Stiftung ergeben. Die Logistikbranche, das Gesundheitswesen und das Handwerk boomen dagegen. Das sind die Ergebnisse des aktuellen „Jobmonitors“ der Stiftung. Überrascht? Eine ganz sichere Prognose für die Zukunft ist das zwar nicht, aber ein aktuelles Stimmungsbild darüber, was jetzt und in naher Zukunft gefragt ist, lässt sich dadurch gut abbilden.
Boomer raus – künstliche Intelligenz (KI) rein?
Während die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wird KI ein immer wichtigeres Thema: Veränderungen sind also auch auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren vorprogrammiert. Aber keine Sorge: So schnell wird uns Menschen nichts ersetzen können – für den Jobmarkt der Zukunft heißt das aber trotzdem: Future Skills sind gefragt, also beispielsweise Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, ein gutes Urteilsvermögen und digitale, technologische oder transformative Kompetenzen.
Für diese Jobs ist Empathie gefragt
Fakt ist, wir brauchen Nachwuchs: Die Babyboomer-Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre gehen in Rente – eine Lücke, die durch die nachkommenden Generationen nicht geschlossen werden kann. Und gerade weil unsere Gesellschaft immer älter wird, brauchen wir dringend Arbeitskräfte in der Altenpflege, im Gesundheitswesen und in sozialpädagogischen Berufen. Diese Berufe zeichnen sich zudem durch ein hohes Maß an zwischenmenschlicher Interaktion aus, sind also besonders zukunftsfähig und durch Technologien kaum zu ersetzen.
Energiewende: Die Zukunftsjobs sind grün
Auch die Entwicklungen im Klima- und Umweltschutz erfordern neue Ideen, wie wir produzieren, wirtschaften und uns fortbewegen. Green Economy betrifft eigentlich alle Branchen, aber die Energiewirtschaft wird wahrscheinlich jetzt und in Zukunft die meisten neuen Arbeitsplätze schaffen: Windkraftanlagen müssen gebaut und Solarzellen installiert werden, um nur zwei Bereiche zu nennen, in denen momentan Fachkräfte fehlen. Green Skills, also Fachwissen und Fähigkeiten rund um Nachhaltigkeit und Energiewende, sind zukünftig mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Auch im Handwerk sind junge Talente Mangelware: Hier zählen laut „Jobmonitor“ Bereiche wie Heizung, Klima und Automation zu den Berufen mit Zukunft.
Big Bang Informatik
Siehst du dich als Tüftler:in oder Held:in der digitalen Welt? Gut! Denn KI zeigt uns, wie enorm sich das Tempo der digitalen Entwicklung beschleunigen kann: Diese Technologien und die Automatisierung vieler Arbeitsprozesse verändern Jobs und Tätigkeitsfelder. Daher bringen Bereiche wie Informationstechnologie (IT), Informatik oder Softwareentwicklung gute Perspektiven für Programmierer:innen und Skripter:innen, also Talente mit Coding Skills. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Schon heute ist KI in diesem Bereich sehr geschult, es kann also durchaus sein, das es zukünftig eher zu einem Stellenabbau kommen wird – zumindest was die weniger spezialisierten Arbeitsplätze betrifft.
Logistik rules!
Aber auch die Logistikbranche befindet sich im Aufwind: Die Coronapandemie, Wirtschaftskrisen und der Krieg in der Ukraine haben viele Branchen erschüttert, andere Zweige, wie die Logistik, haben von diesen Veränderungen jedoch stark profitiert. Das boomende Geschäft im Onlinehandel hat die Nachfrage nach Mitarbeiter:innen im Bereich „Lagerlogistik und -management“ ordentlich angekurbelt. Darüber hinaus gibt es auch für Fachkräfte im Bereich der Verpackungstechnik viel zu tun.
Den Top-Jobs auf der Spur: Das zeigt das Berufe-Ranking
Die Trendbeobachtung des Berufe-Rankings der Bertelsmann Stiftung, eine Auswertung von Onlinestellenangeboten über vier Jahre, zeigt die Top-20-Aufsteiger-Berufe, in denen besonders viele neue Mitarbeiter:innen gesucht werden. Auf dem ersten Platz landen dabei Fachärzt:innen für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin. Durch den Boom im Onlinehandel steigt auch die Nachfrage nach Fachkräften für Papierverarbeitung und Verpackungstechnik: Sie erscheinen im Ranking auf Platz zwei. Weil die Personallage in deutschen Kitas kritisch ist – rund 384.000 Plätze fehlen –, werden Erzieher:innen dringend gebraucht und landen deshalb auf dem dritten Platz, knapp gefolgt auf dem vierten Platz von Fachärzt:innen für Innere Medizin. Den fünften Platz machen Helfer:innen in der Haus- und Familienpflege.
In einer Studie zu Jobs und Trends der Zukunft – „Berufswelt bis 2035“ – liegen die Lehr- und Ausbildungsberufe neben dem Gesundheitssektor, der Unternehmensführung sowie dem Bereich „Recht und Verwaltung“ weiterhin an der Spitze der drei Berufsgruppen mit den höchsten Zukunftserwartungen. Im „Jobmonitor Trendradar“ haben Lehrkräfte für berufsbildende Fächer ebenfalls einen Aufstieg erlebt.
Das sind die Top Ten der größten Berufsgruppen
Die Top Ten der größten Berufsgruppen in Deutschland setzen sich zusammen aus: Bürofachkräften und Verkäufer:innen, Helfer:innen in der Lagerlogistik, Sekretariatskräften, Helfer:innen im Reinigungsgewerbe und Spezialist:innen in der Aufsicht, Unternehmensorganisation und -strategie. Außerdem dabei sind: Fachkräfte in der Lagerwirtschaft, Expert:innen im Vertrieb, Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege und Spezialist:innen in der Buchhaltung sowie Spezialist:innen für Marketing und Werbung.
Die Arbeitswelt im Wandel
Du siehst, es tut sich was in der Arbeitswelt. Allein zwischen 2019 und 2023 hat sich die Berufswelt laut Trendbeobachtung stark verändert – auch weil wir immer wissens- und dienstleistungsorientierter leben. Welche Qualifikationen, Soft Skills und Jobs in naher Zukunft und sogar in deiner Nähe angesagt sind, kannst du auch selbst interaktiv prüfen.
Überraschung? Das sind die Top-Absteiger-Berufe:
• Fachkräfte für Mechatronik
• Fachkräfte für Werkzeugtechnik
• Bankkaufleute
• Spezialist:innen in der Konstruktion und im Gerätebau
• Fachkräfte für Maler- und Lackiererarbeiten
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich mit der Transformation am Arbeitsmarkt auseinander, zum Beispiel im Rahmen von Projekten wie „Beschäftigung im Wandel“ und dem „Jobmonitor“. Ein kontinuierlicher Blick auf die Situation am deutschen Arbeitsmarkt soll helfen, Transparenz über Veränderungen zu schaffen und Trends frühzeitig zu erkennen.
